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Wirtschaft: Der Finanzsenator schlägt Pflöcke ein

Von Daniel Rhee-Piening Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin, bekannt durch forsche (Allein)-Entscheidungen, hat Pflöcke eingeschlagen. Kurz vor der Bundestagswahl kommt es eben auch in Berlin ganz gut an, wenn Sozialdemokraten zeigen, dass sie regieren können.

Von Daniel Rhee-Piening

Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin, bekannt durch forsche (Allein)-Entscheidungen, hat Pflöcke eingeschlagen. Kurz vor der Bundestagswahl kommt es eben auch in Berlin ganz gut an, wenn Sozialdemokraten zeigen, dass sie regieren können. Die Bankgesellschaft Berlin wird, erfolgreiche Verhandlungen vorausgesetzt, an einen US-Investor verkauft. Sarrazin hat sich nicht von den Drohungen aus dem Sparkassenlager beeindrucken lassen, er hat auf die bestehende Kooperation mit der Norddeutschen Landesbank gepfiffen und den Minderheitsaktionär aus dem Verhandlungsraum komplimentiert.

Sarrazin hat Recht, wenn er nicht mehr wartet. Das Lager der öffentlich-rechtlichen Banken hatte erst Minuten vor Ende der Bieterfrist für die Bankgesellschaft ein lustloses und vages Angebot abgegeben. Die Sparkassen hatten allein auf ihre Drohung gesetzt, dem Land Berlin den Markenn „Sparkasse“ zu entziehen, wenn die Bank an einen anderen Bieter geht. Eine Drohung, die zudem nicht besonders glaubwürdig ist.

Bezweifelt werden muss allerdings, ob Sarrazin nun wirklich kurz vor dem Ziel steht. Seine Ankündigung, die Verhandlungen noch bis zum Jahresende erfolgreich abschließen zu wollen, ist gewagt. Die Sparkassen haben die Hoffnung nicht aufgegeben, doch noch zum Zuge zu kommen und auch in der Berliner Politik regen sich Widerstände gegen einen Verkauf an private Investoren aus Amerika. Die Gegner werden nichts unversucht lassen, den Deal zu torpedieren. Wenn ihnen das gelänge, würde das Trauerspiel bei der Bankgesellschaft verlängert. Doch erst wenn die Bankgesellschaft Berlin verkauft ist, kann sie endlich wieder eine richtige Bank werden.

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