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Wirtschaft: Der Gates-Konzern muss endlich einlenken (Kommentar)

Der Gigant wankt. Noch ist die Strafe im Kartellprozess gegen Microsoft nicht ausgesprochen, doch die Börse straft das größte Softwarehaus der Welt bereits jetzt ab.

Der Gigant wankt. Noch ist die Strafe im Kartellprozess gegen Microsoft nicht ausgesprochen, doch die Börse straft das größte Softwarehaus der Welt bereits jetzt ab. In den vergangenen zwölf Monaten notierte die Microsoft-Aktie zeitweise mit knapp 120 Dollar. Am Montag zu Handelsbeginn in New York war das Papier nur noch etwas mehr als die Hälfte wert - Tendenz weiter fallend. Die Quartalszahlen, die Microsoft Ende vergangener Woche vorlegte, waren schlechter als die Analysten erwartet hatten. Was schwerer wiegt ist natürlich die Vermutung, dass die Ankläger im Kartellprozess die Zerschlagung des Unternehmens fordern und sich damit durchsetzen. Richter Thomas Penfield Jackson hat sein Urteil bereits gefällt und Microsoft schuldig gesprochen, gegen das US-Kartellgesetz verstoßen zu haben. Das Strafmaß steht noch aus.

Microsoft hat es versäumt, dem US-Justizministerium und den 19 mit ihm klagenden Bundesstaaten ein überzeugendes Konzept vorzulegen, dass es seine marktbeherrschende Stellung auf dem Softwaremarkt nicht (weiter) dazu verwenden wird, Konkurrenten aus dem Geschäft zu drängen. Die Gefahr, dass Microsoft tatsächlich zerschlagen werden könnte, haben Bill Gates und seine Mitstreiter offenbar nicht ernst genug genommen. Jetzt müssen sie mit dem Schlimmsten rechnen. Das Verfahren läuft bereits seit zwei Jahren, die kommenden Berufungsverfahren werden den Prozess weiter in die Länge ziehen - und Microsoft kann nicht erwarten, dass die Kläger einlenken werden. Microsoft sollte endlich weit reichende Zugeständnisse machen und sich um einen zügigen Vergleich bemühen - auch im Interesse seiner Aktionäre.

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