zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Der Handy-Markt schrumpft

Siemens hat im schrumpfenden Markt für Mobiltelefone weltweit an Boden verloren. Im dritten Quartal 2001 kam der deutsche Elektronikkonzern mit einem Marktanteil von 7,2 Prozent nur noch auf den fünften Rang der größten Handy-Produzenten.

Siemens hat im schrumpfenden Markt für Mobiltelefone weltweit an Boden verloren. Im dritten Quartal 2001 kam der deutsche Elektronikkonzern mit einem Marktanteil von 7,2 Prozent nur noch auf den fünften Rang der größten Handy-Produzenten. Im Vorjahr lag Siemens im dritten Quartal noch auf Platz drei mit einen Marktanteil von 8,6 Prozent. Siemens wurde jetzt vom koreanischen Anbieter Samsung mit 7,5 (Vorjahr: 4,3) Prozent überholt, teilte das Marktforschungsunternehmen Gartner Dataquest am Montag in Egham (Großbritannien) mit. Der finnische Marktführer Nokia konnte seine Spitzenposition auf dem Mobiltelefonmarkt von 30,6 Prozent auf 33,4 Prozent ausbauen. Weltweit Platz zwei belegt der amerikanische Hersteller Motorola (15,7 Prozent) vor dem schwedischen Produzenten Ericsson (acht Prozent).

Der jahrelang stark gewachsene Markt für Mobiltelefone schrumpfte im Vergleichszeitraum um zehn Prozent. Damit konnten alle Handyhersteller im dritten Quartal 2001 nur noch 94,4 Millionen Geräte absetzen. Im dritten Quartal 2000 waren es noch 104,6 Millionen gewesen. "Die Mobilfunk-Industrie wurde von verschiedenen Verspätungen bei der Einführung der GPRS-Telefone getroffen", sagte Bryan Prohm, Analyst bei Gartner Dataquest. GPRS ermöglicht höhere Datenübertragungsraten und gilt als eine wichtige Zwischenstufe auf dem Weg zu den Mobiltelefonen der dritten Generation (UMTS). Außerdem wurde der Markt beeinflusst durch den wirtschaftlichen Rückgang in den Regionen, in denen die Mobilfunkkommunikation bislang überdurchschnittlich gewachsen war, etwa in Latein-Amerika. Aber auch in Westeuropa habe es einen unerwartet starken Rückgang bei den Handy-Verkäufen gegeben.

Unterdessen bestätigte Siemens einen Bericht des "Focus" über einen Milliardenverlust in den USA. Focus berichtete unter Berufung auf firmeninterne Kreise, dass das Gesamtgeschäft - die US-Holding Siemens Corp. zusammen mit den direkt den Konzernbereichen zugeordneten Aktivitäten - auf ein Ergebnis vor Steuern von minus 1,3 Milliarden Mark komme. "Diese Größenordnung ist nicht falsch", sagte ein Sprecher. Im Vorjahr lag das Ergebnis bei minus 0,3 Milliarden Mark. Ohne Abschreibungen auf zugekaufte Firmen wäre das Ergebnis etwa ausgeglichen ausgefallen. Mit einem Umsatz von 38,9 Milliarden Mark seien die USA für Siemens inzwischen der wichtigste Markt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false