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Wirtschaft: Der iPod soll telefonieren lernen

Apple-Chef Jobs stellt neues Mobiltelefon vor

Düsseldorf - Der iPod lernt telefonieren. Hersteller Apple will den Musikplayer zu einem Handy weiterentwickeln und damit auch Firmen wie Nokia und Motorola Marktanteile abnehmen. Das neue Produkt des Computerkonzerns werde Firmenchef Steve Jobs noch am Dienstagabend zum Auftakt der Messe MacWorld in San Francisco offiziell ankündigen, berichteten amerikanische Medien vorab. Apple wird dabei nach einem Bericht der US-Zeitung „Wall Street Journal“ mit dem US-Mobilfunkanbieter Cingular zusammenarbeiten.

Bereits seit Monaten hatten Branchenkenner über eine solchen Schritt von Apple spekuliert und das Gerät „iPhone“ getauft – ein Name, dessen Rechte sich Apple aber bis zuletzt nicht gesichert hatte. Mit einem kombinierten Handy-iPod könnte der Konzern nun an den Erfolg des vor fünf Jahren an den Start gebrachten Musikplayers anknüpfen, der inzwischen 70 Millionen mal verkauft wurde – und gleichzeitig in einen neuen Markt vordringen.

Ein gewagtes Unterfangen, da sich Apple als Neuling in einen hoch entwickelten Markt begeben würde. Handys, die MP3-Musikdateien speichern, gehören zudem schon heute zum Standardsortiment der Händler. Apple habe mit seinem fürs Telefonieren bislang ungeeigneten iPod eine „offene Flanke“ gehabt, sagte Markenberater und Apple-Experte Reinhard Binder dem Tagesspiegel. Dennoch: „Die Handyhersteller könnten wegen des coolen Image des iPod jetzt durchaus in Bedrängnis kommen“, sagte Binder. Für das geplante Apple-Musik-Handy spreche auch, dass es vermutlich als einziges mit dem Musik-Internetshop iTunes kompatibel sein werde.

Die Börse reagierte bereits im Vorfeld des Auftritts von Steve Jobs erfreut. Zum Börsenstart in New York notierten Apple-Papiere im Technologie-Index Nasdaq mit 1,3 Prozent im Plus.

Händler erwarteten gestern auch, dass Jobs ein neues Gerät mit dem Namen iTV präsentieren wird, das Musik und Videos drahtlos vom Computer auf Fernseher und andere Unterhaltungsgeräte im Wohnzimmer bringen kann. Außerdem hieß es, Apple werde in seinen Online-Shop iTunes Store Filme des Paramount-Studios aufnehmen. Es handele sich um ältere Streifen, schrieb das „Wall Street Journal“.

Nils-Viktor Sorge

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