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Wirtschaft: Der Konzern will die Preise weiter senken und kräftig wachsen

Der schwedische Möbelriese Ikea will auch im laufenden Geschäftsjahr den Umsatz noch weiter ankurbeln und der allgemeinen Krise in der Möbelbranche trotzen. Das Umsatzplus werde aber nicht nur auf neue Verkaufshäuser zurückgehen.

Der schwedische Möbelriese Ikea will auch im laufenden Geschäftsjahr den Umsatz noch weiter ankurbeln und der allgemeinen Krise in der Möbelbranche trotzen. Das Umsatzplus werde aber nicht nur auf neue Verkaufshäuser zurückgehen. Ikea wolle zudem wie in den vergangenen drei Jahren über Preissenkungen den Absatz erhöhen, sagte Werner Weber, Geschäftsführer der Ikea Deutschland Verkaufs-GmbH & Co. am Dienstag in Wiesbaden. Im Geschäftsjahr 1999 legte der Umsatz in Deutschland auf vergleichbarer Fläche um 8,2 Prozent auf 3,5 Milliarden Mark zu. Die zusätzlich geschaffene Verkaufsfläche mitberücksichtigt lag das Plus sogar bei 15 Prozent. Weltweit stieg der Umsatz von 12,4 auf 15 Milliarden Mark. "Auf vergleichbarer Fläche gehe ich für das Geschäftsjahr 2000 von einem Zuwachs von acht Prozent aus, total werden es wieder zwischen 14 und 15 Prozent sein", erklärte Weber.

In den vergangenen drei Jahren habe Ikea die Preise um insgesamt 10 Prozent reduziert. "Auf das Ergebnis hatte das im wesentlichen keinen negativen Einfluss, da wir den Absatz steigern konnten", so Weber. Gleichzeitig habe man auf Produktions- und Rohstoffseite Kosten einsparen können. Traditionell nennt Ikea keine Ertragszahlen, auch die Umsatzrendite wollte Weber gestern nicht beziffern. "Wir sind zufrieden", sagte der Geschäftsführer.

Ikea will auch künftig in neue Häuser investieren. So werden in Regensburg und in Dresden im Jahr 2001 zwei weitere Ikea-Niederlassungen eröffnet. Damit ist das Möbelhaus in Deutschland an 27 Standorten vertreten. Im Vordergrund der Wachstumsstrategie wird aber die bessere Präsentation der bestehenden Häuser stehen. "Wir wollen uns regional besser verkaufen", so Weber. Deshalb werden zahlreichen Filialen umgebaut und erweitert. Zwischen 250 und 300 Millionen Mark wird Ikea in Deutschland im laufenden Jahr investieren. Dabei setzt das Möbelhaus auf ein neues "Layout". So sollen in den Niederlassungen ganze Wohnungen errichtet werden, um die Waren im alltäglichen Gebrauch zu zeigen.

Gleichzeitig hat Ikea das Sortiment bereinigt und ausgebaut. So wurden die Sparte Heimarbeit und professionelles Arbeiten - Büromöbel - aufgenommen, der Bereich Küche um 350 Artikel ergänzt und bei Kindermöbeln 200 Produkte ersetzt. An den Vertriebsweg Internet will sich Ikea zunächst vorsichtig herantasten. In Deutschland und Schweden laufen nach Angaben von Marketingleiter Noel Wijsmanns zurzeit Pilotprojekte für den Verkauf per Mausklick. Seit zwei Wochen könnten die deutschen Kunden auf der Ikea-Webseite aus rund 500 Artikel auswählen und bestellen, allerdings noch nicht direkt bezahlen. "Da steckt Potenzial drin. In den ersten 14 Tagen hatten wir 25 000 Besuche", so Wijsmanns. Zurzeit würden etwa sechs Prozent des Versandumsatzes über das Internet erzielt. Sei der Versuch erfolgreich, wolle man langfristig das ganze Angebot ins Internet bringen, kündigte der Marketingleiter an.

Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland gab Weber mit 8200 an. Davon arbeiten aber nur 4000 "Vollzeit". Der Rest seien Teilzeitjobs - aber nur etwa 100 geringfügig Beschäftigte.

koe

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