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Wirtschaft: Der Medienkonzern Kinowelt gliedert Sport-Vermarktungsgesellschaft ein

Der Münchner Medienkonzern Kinowelt expandiert. Das Unternehmen hat die Fußball-Beteiligungen seiner beiden Großaktionäre Michael und Rainer Kölmel, wie von Analysten erwartet, vollständig übernommen und ist mehrheitlich (50,1 Prozent) bei der Theile Hoyts Kinopolis Unternehmensgruppe eingestiegen.

Der Münchner Medienkonzern Kinowelt expandiert. Das Unternehmen hat die Fußball-Beteiligungen seiner beiden Großaktionäre Michael und Rainer Kölmel, wie von Analysten erwartet, vollständig übernommen und ist mehrheitlich (50,1 Prozent) bei der Theile Hoyts Kinopolis Unternehmensgruppe eingestiegen. Wie Kinowelt am Montag in Frankfurt (Main) mitteilte, beteiligte sich der Konzern außerdem mit 50 Prozent an dem Ticketdienstleister Ticket/S in Karlsruhe. Tickets/S ist eine neu gegründete Dachgesellschaft eines kapitalmäßig verflochtenen Verbundes regionaler Ticketing-Dienstleister. Für Veranstaltungen aller Art verkauft das Unternehmen über Vorverkaufsstellen, Reisebüros, die SB-Terminals von Sparkassen und Call-Centern Eintrittskarten. Durch die Beteiligung an Theile Hoyts wird Kinowelt nach eigenen Angaben zum fünftgrößten Multiplex-Kinobetreiber in Deutschland.

In der Sportwelt Beteiligungsgesellschaft mbH sind die Anteile der Brüder Kölmel an Marketinggesellschaften von elf traditionsreichen Fußballclubs aus der ersten und zweiten Bundesliga sowie der Regionalliga gebündelt. Bislang hielt Kinowelt an der Sportwelt zehn Prozent. Die restlichen 90 Prozent würden nun für 50 Millionen Mark übernommen, teilte die Kinowelt Medien AG mit.

Durch die mehrheitlichen Beteiligungen an den Marketinggesellschaften der Fußballvereine fließen Kinowelt/Sportwelt beispielsweise TV-Einnahmen zum Teil zu. Sportwelt sei von den Wirtschaftsprüfern mit deutlich mehr als 100 Millionen Mark bewertet worden, teilte Kinowelt mit. Durch den dauerhaften Zugang zu den Vermarktungsrechten der Fußball-Bundesliga werde Kinowelt als neue Mutter von den jüngsten Preissteigerungen für die Rechte profitieren. Die Fernseh- und Internetrechte für die erste Fußballbundesliga waren kürzlich vom Ligaausschuss des Deutschen Fußballbundes an die Münchner Kirch-Gruppe verkauft worden. Kirch-Media bezahlt über sein Sportrechtehandelsgesellschaft ISPR insgesamt drei Milliarden Mark für die Verwertung der Rechte in den nächsten vier Jahren. Kinowelt und die Tele-München-Gruppe hatten vergeblich um die Bundesliga-Rechte geboten.

Sportwelt plant im laufenden Jahr einen Umsatz von 50 Millionen Mark und eine Verdoppelung auf 100 Millionen Mark im folgenden Jahr. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen ein ausgeglichenes und im kommenden Jahr ein deutlich positives Betriebsergebnis (Ebit).

Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte die Kinowelt Medien AG ihren Umsatz um 82 Prozent auf 382,2 Millionen Mark, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte um 225 Prozent auf 65,4 Millionen Mark. Zuletzt hatte sich der Konzern mit 26 Prozent an der Hamburger Produktionsgruppe Trebitsch Produktion Holding GmbH & Co. KG beteiligt und Anteile von der CLT-Ufa sowie Katharina Trebitsch übernommen. Anfang des Jahres überraschte Kinowelt die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, das am Neuen Markt der Frankfurter Börse notierte Unternehmen wolle einen eigenen TV-Sender gründen. Der Aktienkurs war in der Folge massiv unter Druck geraten. Von seinem 52-Wochen-Hoch von 89,90 Euro ist das Papier immer noch weit entfernt.

Am Montag reagierte die Börse freundlich auf die Nachrichten aus dem Kinowelt-Konzern: Zur Kasse kletterte der Kurs auf 59,00 Euro, später stieg er um über acht Prozent auf 63,60 Euro.

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