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Wirtschaft: Der Mittelstand entdeckt das Telefonmarketing

Das Berliner Call-Center Viafon GmbH geht auf Expansionskurs. Zeitgleich mit der Installation einer neuen Software, die das Telefonmarketing erleichtern soll, hat das Unternehmen 30 neue EDV-Arbeitsplätze geschaffen.

Das Berliner Call-Center Viafon GmbH geht auf Expansionskurs. Zeitgleich mit der Installation einer neuen Software, die das Telefonmarketing erleichtern soll, hat das Unternehmen 30 neue EDV-Arbeitsplätze geschaffen. Das teilte die geschäftsführende Gesellschafterin Anne Stahl-Weiß am Donnerstag bei der Eröffnung der neuen Geschäftsräume in der Berliner Hirtenstraße mit. Insgesamt beschäftigt Viafon gut 200 Arbeitskräfte, davon 180 als freie Mitarbeiter. Vor zwei Monaten ist der Verlag Gruner & Jahr mit 49 Prozent als Gesellschafter bei Viafon eingestiegen.

"Wir wollen uns auch in Zukunft verstärkt auf qualifizierte Kundenbetreuung statt auf Massenkontakte konzentrieren", sagte Weiß. Die Call-Center-Angestellten übernehmen Dienstleistungen wie Bestellannahme, Telefonmarketing und Umfragen für Firmen über die Zufriedenheit ihrer Kunden. Zu den Auftraggebern von Viafon gehören zum Beispiel BMW und der Berliner Verlag, daneben in jüngster Zeit auch mittelständische Betriebe. "In den vergangenen Jahren haben immer mehr Unternehmen erkannt, dass die telefonische Kundenbetreuung ein Eckpfeiler für den Verkaufserfolg ist", sagte Weiß. Die Branche der Call-Center habe Hochkonjunktur und entwickle sich zu einem neuen Sektor in der Berliner Wirtschaft. Bei Viafon kletterten die Umsatzzahlen nach eigenen Angaben seit der Gründung 1996 jährlich um 100 Prozent. Für 1999 rechnen die Berliner mit einem Umsatz von sechs Mill. DM. Der Ertrag soll bei 480 000 DM liegen.

Steigerungsfähig sei die Auslastung, die bei Viafon derzeit an 14 Stunden am Tag bei 80 Prozent liege, sagte Weiß. Allerdings gehe sie davon aus, dass durch die zunehmende Bedeutung von E-Mails die Kapazitäten bald noch effektiver genutzt werden könnten. Außerdem sollen die Übersee-Geschäfte ausgebaut werden, um 24 Stunden am Tag arbeiten zu können. Trotzdem: "Die räumliche Nähe zu den Auftraggebern ist nach wie vor maßgeblich für den Erfolg", betonte die Geschäftsführerin.

Viele Unternehmen legten Wert darauf, den Call-Center-Angestellten über die Schulter zu schauen. "Wir sind wie eine Abteilung des jeweiligen Unternehmens", sagte Weiß. Ziel der Call-Center sei es, eine möglichst enge Bindung zwischen Kunde und Auftraggeber zu erreichen. Im Schnitt führen die Viafon-Mitarbeiter am Tag 6000 Telefonate. Die Geschäftsführerin deutete an, dass es Überlegungen gebe, eine Filiale im Berliner Umland zu eröffnen. Entschieden sei aber noch nichts. Die Zentrale werde in der Hauptstadt bleiben.

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