zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Der Mobilfunkmarkt ist noch lange nicht gesättigt

Nach Einschätzung vieler Telekomexperten steht der Wachstumsboom im Mobilfunkgeschäft erst am Beginn einer langen Aufwärtsphase.Die Analysten begründen ihre positive Einschätzung mit den steigenden Abonnentenzahlen und der geringen Marktsättigung in Kontinentaleuropa.

Nach Einschätzung vieler Telekomexperten steht der Wachstumsboom im Mobilfunkgeschäft erst am Beginn einer langen Aufwärtsphase.Die Analysten begründen ihre positive Einschätzung mit den steigenden Abonnentenzahlen und der geringen Marktsättigung in Kontinentaleuropa.Während die skandinavischen Länder im Durchschnitt Durchdringungsraten von über 40 Prozent (Finnland: 55 Prozent) aufweisen, beträgt die Zahl der Teilnehmer in den Westeuropa nach neuesten Erhebungen rund 18 Prozent.Gemäß Studien von Salomon Smith Barney und Credit Suisse First Boston (CSFB) soll sich die Durchgangsrate in Europa im Jahre 2000 bei 56 Prozent respektive 2005 bei rund 60 Prozent bewegen.Das wiederum würde bedeuten, daß zur Jahrtausendwende rund eine Mrd.Mobilfunknutzer rund um den Erdball telefonieren.

Die positiven Wachstumsaussichten spiegeln sich auch in den Kaufempfehlungen internationaler Investmenthäuser wider.Da zur Zeit nur wenige reine Mobilfunkunternehmen an den Börsen notiert sind, ist die Auswahl für den Anleger derzeit noch beschränkt.So tauchen auf den Empfehlungslisten Titel wie Vodafone, Orange und Securicor (Großbritannien), Telecom Italia Mobile, Stet Hellas (Griechenland) und Mannesmann auf.Mannesmann ist gegenwärtig der einzige deutsche Anbieter, bei dem das Mobilfunkgeschäft Einfluß auf die Aktienentwicklung hat.Newcomer wie Mobilcom und Teldafax sind vorwiegend "festnetzgetrieben", so Frank Rothauge von Sal.Oppenheim.Bei Mannesmann macht der Analyst zwei Trends aus.Zum einen bestehe noch ein hohes Potential beim Wachstum der Kundenzahlen.Zum anderen drücken die deutlichen Preisrückgänge spürbar auf die Margen.Trotzdem sollte das Volumenwachstum den Margendruck mehr als überkompensieren, so der Analyst.Da die Gewinnsteigerungen nach seiner Ansicht bereits im Kurs antizipiert sind, stuft Rothauge die Aktie nur auf "halten" ein.Optimistischer für Mannesmann sind dagegen die Analysten von Merrill Lynch und Morgan Stanley, die die Aktie auf "buy" respektive "strong buy" einstufen.Analyst McFadden von Merrill Lynch traut der Aktie im Fünfjahreszeitraum ein jährliches Gewinnwachstum von 15 Prozent zu.Angesichts dieser Tatsache sowie der fortschreitenden Portfoliobereinigung empfiehlt er die Aktie mit einem Kursziel von 250 DM zum Kauf.Von den führenden britischen Anbietern Vodafone und Orange ist das Telekomteam von J.P.Morgan begeistert.Beide Titel gehörten sowohl im letzten als auch im laufenden Jahr zu den Top-Performern des FTSE-100-Index.Beim Marktführer Vodafone, der seinen Marktanteil inzwischen auf 35 Prozent steigern konnte, erwarten die Analysten einen Anstieg der Abonnenten von derzeit rund 4 auf 12,5 Millionen in den nächsten drei Jahren.Die Attraktivität dieses Titels spiegelte sich auch in der Ertragsentwicklung wider.Im ersten Halbjahr stieg der Gewinn um 18 Prozent auf knapp 300 Mill.Pfund.

Neben dem steigenden Gewinntrend beginnen sich auch die ausländischen Engagements zunehmend auszuzahlen.Der Rivale Orange, der rund 1,5 Millionen Kunden bedient, schreibt zwar noch rote Zahlen, der steigende Ergebnistrend sollte aber im kommenden Jahr zu einem Gewinn pro Aktie von 7,4 Pence führen, so die Analysten.Einen deutlichen Kursaufschwung verzeichnete auch Italiens führender Mobilfunkprovider Telecom Italia Mobile.Getrieben wird der italienische Markt von Prepaid-Produkten, erklärt Sal.Oppenheim-Analyst Rothauge.

KARL-HEINZ GOEDECKEMEYER

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false