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Wirtschaft: Der nächste Übernahmekandidat könnte Nordex sein

KONSOLIDIERUNG Nach dem Einstieg von Siemens bei Flender rechnen Experten mit weiteren Übernahmen in der Windkraftbranche. „Dieser Trend ist eindeutig feststellbar“, sagte Johannes Schiel vom Verband des deutschen Maschinen und Anlagenbaus (VDMA).

KONSOLIDIERUNG

Nach dem Einstieg von Siemens bei Flender rechnen Experten mit weiteren Übernahmen in der Windkraftbranche. „Dieser Trend ist eindeutig feststellbar“, sagte Johannes Schiel vom Verband des deutschen Maschinen und Anlagenbaus (VDMA). Auch Stephan Wulf, Analyst beim Bankhaus Sal. Oppenheim, bestätigt: „Der Konsolidierungsprozess wird weiter gehen.“ Als nächsten Übernahmekandidaten sehen Beobachter vor allem die deutsche Nordex: „Das Unternehmen müsste dringend unter den Mantel eines großen Konzerns“, heißt es.

KONZERNE

Bereits in den vergangenen Jahren hatten große Unternehmen ihre anfängliche Scheu aufgegeben und waren verstärkt in den Anlagenbau für Windräder eingestiegen. So hatte die amerikanische General Electric (GE) nach der Enron-Pleite die Windsparte des Unternehmens übernommen – nachdem Enron zuvor die deutsche Windfirma Tacke gekauft hatte. Bei der deutschen Repower wiederum stieg 2004 das große portugiesische Bauunternehmen Mota-Engil zu 19 Prozent ein.

KAPITAL

Der Trend zu Offshore-Projekten, also Windkraftanlagen auf hoher See, könnte den Konzentrationsprozess noch beschleunigen. „Offshore-Anlagen sind sehr kapitalintensiv“, erklärt Analyst Wulf. „Mit einem großen Konzern im Rücken lässt sich das leichter finanzieren.“

Auch der schrumpfende deutsche Markt verstärkt den Konzentrationsdruck in der Branche. „Die Hersteller müssen immer mehr auf den Export setzen“, erklärt VDMA-Mann Schiel. „Und zusammen mit einem Global Player ist es sehr viel einfacher, sich das nötige Kapital für eine Expansion zu besorgen.“

KONKURRENZ

Weltweit ist laut VDMA jährlich mit Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent zu rechnen. „Der eine oder andere wird dabei auf der Strecke bleiben“, prophezeit Schiel. Kleinere Firmen hätten dann nur noch in bestimmten Nischen eine Chance. Schiel begrüßt den Einstieg von Siemens bei Flender dennoch: „Nun wird dem letzten Skeptiker klar, dass sich in der Windindustrie Gewinne erwirtschaften lassen.“ awm

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