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Wirtschaft: "Der Neue Markt wird den Ansturm verkraften", die Anleger sollten aber mehr denn je auf Qualität achten

Auch im Börsenjahr 2000 werden wieder zahlreiche Unternehmen auf das Parkett drängen. Am Neuen Markt wird es eng.

Auch im Börsenjahr 2000 werden wieder zahlreiche Unternehmen auf das Parkett drängen. Am Neuen Markt wird es eng. Über die richtige Strategie für Anleger sprach Henrik Mortsiefer mit Andreas John, im Investment Banking der DG Bank, Frankfurt (Main), für Neuemissionen aus dem Mittelstand zuständig.

Herr John, im Jahr 2000 wird am Neuen Markt ein "Emissionsfeuerwerk" erwartet. Wird der Markt diesen Zulauf verkraften?

Wir glauben, ja. Der Neue Markt hat zweifellos im vergangenen Jahr viele Neuzugänge erlebt. Aber nach der Flaute im Herbst ist die Aufnahmebereitschaft der Investoren wieder groß genug. Zuletzt haben sich die Kurse ja auch wieder stürmisch nach oben bewegt.

Wer soll die neuen Werte denn kaufen? Die meisten Anleger konzentrieren sich doch ohnehin auf den Index der Schwergewichte, den Nemax 50.

Der Eindruck täuscht. Viele Aktien-Fonds investieren natürlich in die liquiden Werte im Nemax. Aber viele private und institutionelle Anleger achten weiter auf vielversprechenden Neuemissionen. Zu Recht, wie wir meinen. Denn wer ein gutes Näschen hat, kann von den Kurschancen profitieren - nicht immer kurzfristig, aber auf mittelfristige Sicht bestehen gute Aussichten. Allerdings wird die Auslese für Anleger immer schwerer. Erstes Kriterium für ein Investment muss künftig die Qualität sein.

Welche Qualitäts-Maßstäbe legen Sie denn an einen neuen Wert an?

Wir haben als Bank, die viele Unternehmen an den Neuen Markt begleitet hat, einen sehr umfangreichen Katalog von Kriterien zusammengestellt. Anleger sollten vor allem darauf achten, wie gut ein Unternehmen "funktioniert". Das heißt: Wie effizient sind die Strukturen der Organisation, wie gut sind Controlling und EDV, ist das Management auch in Krisensituationen beweglich genug? Und: Wie gut werden die Entwicklungschancen der Branche eingeschätzt?

Bei vielen Unternehmen ist dies schwer festzustellen, weil es wenig Research und Informationen gibt.

Die Marktführer werden alle von den Research-Abteilungen der Banken intensiv beobachtet. Kleinere Werte unterliegen häufig dieser Beobachtung nicht.

Mit anderen Worten: Auch 2000 sollten vorsichtige Anleger auf die Marktführer setzen?

Im Zweifel ja. Obwohl die Märkte, die von der Börse zurzeit besonders hoch geschätzt werden, auch besonders in Bewegung sind. Wer heute in den Branchen Medien, Software, Informations- und Kommunikations- oder Biotechnologie vorne ist, kann durch eine unerwartete Entwicklung zurückgeworfen werden. Am Neuen Markt werden alle Werte vor diesem Hintergrund ständig neu diskutiert.

In der Kritik standen zuletzt auch die Emissionsbanken, die teilweise Unternehmen an den Markt geführt haben, die gar nicht börsenreif waren. Wie können sich Anleger davor schützen?

Das Research unseres Hauses habe ich erwähnt. Für andere Häuser kann ich nicht sprechen. Anleger sollten wissen, welche Bank ein Unternehmen begleitet und wieviel Erfahrung die Bank hat.

Herr John[im Jahr 2000 wird am Neuen Markt ein \"E]

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