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Wirtschaft: Der neue US-Präsident: "Bush wird weiche Landung fördern"

Klaus Friedrich ist Chef-Volkswirt bei der Dresdner Bank. Zuvor war er mehrere Jahre beim Institute for International Finance in Washington.

Klaus Friedrich ist Chef-Volkswirt bei der Dresdner Bank. Zuvor war er mehrere Jahre beim Institute for International Finance in Washington.

Herr Friedrich, die US-Wirtschaft hat zuletzt zu einer weichen Landung angesetzt, Wird sie mit dem neuen Präsidenten George W. Bush jetzt wieder durchstarten?

Nein, das wird sie kurzfristig nicht tun. Wir werden auch im nächsten Quartal keine Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes von fünf Prozent erleben, wie wir sie im ersten halben Jahr 2000 sahen.

Warum sind Sie sich so sicher?

Die US-Notenbank zielt auf eine weiche Landung hin. Ihr Ziel ist es, das Wachstum in den USA bei rund 3,5 Prozent zu stabilisieren. Im dritten Quartal 2000 wuchs das Bruttoinlandsprodudukt in den USA um 2,4 Prozent. Abgesehen davon hat Bush im Wahlkampf auch immer wieder deutlich gemacht, dass er keinen Zweifel am Notenbank-Chef Alan Greenspann aufkommen lässt und hinter seiner Politik steht.

Andererseits hat Bush ein umfangreiches Steuersenkungsprogramm angekündigt. Gibt dies der US-Wirtschaft keinen Push?

Bush wird dieses Thema langsam angehen. Er und seine Berater werden sich auch ganz genau anschauen, wie Steuersenkungen in das konjunkturelle Umfeld passen. Er wird sich hüten, es wieder zu einer Überhitzung der Konjunktur kommen zu lassen. Er wird aber auch eine mögliche zu starke Abkühlung der US-Wirtschaft im Auge haben.

Welchen Unterschied macht es für Europa, dass Bush und nicht Gore regiert?

Es macht keinen großen Unterschied. Das gilt vor allem auf die Auswirkungen auf die Finanzmärkte wie für die Handelspolitik. Wichtig ist jetzt, dass es endlich eine Entscheidung gegeben hat. Die Unsicherheit hat die Märkte in den vergangenen Wochen sehr stark schwanken lassen. Jetzt werden sie sich wieder mehr auf die Fundamentaldaten konzentrieren. Und hier herrscht die Abkühlung der Wirtschaft in den USA vor. Das spricht für einen sich abwertenden Dollar und einen stärkeren Euro.

Herr Friedrich[die US-Wirtschaft hat zuletzt zu e]

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