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Der Stresstest: Ist der Kapitalpuffer groß genug?

Sind die großen Banken Europas stark genug für eine neue Krise? Worum geht es beim Test? Wer nimmt teil? Der Stresstest erklärt.

Sind die großen Banken Europas stark genug für eine neue Krise?

Der neuerliche Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) will Antworten auf diese Frage geben. Nachdem der Test im vergangenen Jahr heftig in die Kritik geraten war, haben die Aufseher die Kriterien in diesem Jahr verschärft – und sind auch damit auf Widerstand gestoßen.

Worum geht es beim Test?

Nach der Finanzkrise hatten die europäischen Bankenaufseher 2010 erstmals einen Test dieser Art gemacht. Ziel ist es, Aufschluss über die Widerstandskraft der Kreditinstitute zu gewinnen. Die Aufseher entwickelten dafür Krisenszenarien, die die Banken durchrechnen mussten. Geprüft wurde dabei, ob sie genug Kapitalpuffer haben, wenn sich die Lage der Wirtschaft deutlich verschlechtern sollte und die Finanzmärkte auf Talfahrt gehen.

Wer nimmt teil?

Wie schon 2010 haben sich auch 2011 insgesamt 91 europäische Banken den Tests unterzogen. Laut EBA repräsentieren sie zusammen mehr als 65 Prozent der EU-Bankenbilanz. Aus Deutschland hatten sich 13 Unternehmen für den Test angemeldet: Deutsche Bank, Commerzbank, Hypo Real Estate (HRE), die Zentralinstitute der Volks-, Raiffeisen- und Spardabanken (DZ-Bank und WGZ-Bank), das Zentralinstitut der Sparkassen (Deka-Bank) sowie sieben Landesbanken. Sie decken laut der Bankenaufsicht BaFin etwa 60 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes ab.

Welche Anforderungen mussten die Banken erfüllen?

Den Aufsehern kam es auf das harte Kernkapital der Institute an. Dessen Quote musste auch in Stresssituationen bei mindestens fünf Prozent liegen. Damit verlangten die Macher der Tests einen Prozentpunkt weniger als 2010. Allerdings hatten sie in diesem Jahr die Regeln verschärft: Mischformen aus Eigen- und Fremdkapital, wie etwa stille Einlagen, ließen sie nicht mehr gelten. Deshalb fiel nach eigenen Angaben unter anderem die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) durch.

Was passiert, wenn eine Bank die Vorgaben nicht schafft?

Die EBA will von betroffenen Instituten und den nationalen Aufsichtsbehörden einen Plan einfordern, wie sie die größten Mängel beheben wollen. Es sei „zwingend erforderlich“, dass die Banken dort Kapital aufstockten, wo sich Lücken aufgetan hätten, erklärte die Bankenaufsicht. Die EU-Finanzminister hatten angekündigt, solchen Instituten im Notfall zu helfen. (AFP)

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