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Wirtschaft: Der tägliche Datencheck Schufa will Missbrauch im Internet aufdecken

Berlin - Dem Verbraucher fällt es meist erst auf, wenn es zu spät ist: Wenn jemand von seinem Konto Hunderte Euro abgebucht oder mit seinen Kreditkartendaten im Internet eingekauft hat. Immer wieder greifen „Cyberdiebe“ im Netz Daten wie Namen und Konto- oder Kreditkartenummern ab.

Von Carla Neuhaus

Berlin - Dem Verbraucher fällt es meist erst auf, wenn es zu spät ist: Wenn jemand von seinem Konto Hunderte Euro abgebucht oder mit seinen Kreditkartendaten im Internet eingekauft hat. Immer wieder greifen „Cyberdiebe“ im Netz Daten wie Namen und Konto- oder Kreditkartenummern ab. Nach Angaben des Bundeskriminalamts entsteht dadurch ein Schaden von 60 Millionen Euro im Jahr, Tendenz steigend.

Die Wirtschaftsauskunftei Schufa hat deshalb jetzt ein neues Verfahren entwickelt, das Verbraucher besser vor Datenmissbrauch im Internet schützen soll. Sie bietet an, das Netz täglich nach sensiblen Daten wie Namen und Kreditkartennummern zu durchsuchen. Wird das „Identsafe“-System fündig, werde der Verbraucher per SMS oder E-Mail gewarnt und könne die Schufa beauftragen, die Löschung der Daten beim Provider zu beantragen. „Wir wollen so eine schnelle Hilfestellung geben“, sagte Schufa-Chef Michael Freytag am Donnerstag in Berlin. In Deutschland besetzt das Unternehmen mit dem kostenpflichtigen Verfahren eine Marktlücke. In anderen Ländern wie Großbritannien und den USA gibt es solche Programme dagegen längst.

Dabei ist der Datendiebstahl für Deutsche zunehmend ein Problem. „Es hat sich eine Schattenwirtschaft entwickelt, in der mit Identitätsdiebstahl gutes Geld verdient wird“, sagte Lutz Neugebauer, Bereichsleiter Sicherheit beim Branchenverband Bitkom. Kriminelle griffen Daten zum Beispiel über Schadprogramme wie Trojaner ab. „Dagegen können Verbraucher sich mit Virenprogrammen schützen.“ Auch sollten sie keine Online-Einkäufe mit dem Smartphone machen, rät Timo Steffens vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. „Die Geräte haben viel geringere Sicherheitsstandards als Computer.“

Doch auch Daten von Menschen, die kaum im Internet surfen, können ins Netz geraten. So stellen Hacker Kundendaten online, um auf Sicherheitslücken hinzuweisen. Diese Daten könnten von anderen missbraucht werden, sagte Neugebauer. „Eine vollständige Sicherheit gibt es nicht.“ Carla Neuhaus

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