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Wirtschaft: Der Wettbewerb zwischen europäischen und US-Raumfahrtkonzernen wird schärfer

Die Gründung des größten Raumfahrtunternehmens Europas unter dem Namen Astrium steht offenbar kurz bevor. Ein Sprecher der DaimlerChrysler Aerospace (Dasa) sagte am Montag, dass die Fusion von Dasa mit dem britisch-französischen Unternehmen Matra Marconi Space so schnell wie möglich vollzogen werden soll.

Die Gründung des größten Raumfahrtunternehmens Europas unter dem Namen Astrium steht offenbar kurz bevor. Ein Sprecher der DaimlerChrysler Aerospace (Dasa) sagte am Montag, dass die Fusion von Dasa mit dem britisch-französischen Unternehmen Matra Marconi Space so schnell wie möglich vollzogen werden soll.

Zur Zeit prüften die Partner noch ein Urteil des Oberlandesgerichtes Stuttgart, das in der vergangenen Woche eine einstweilige Verfügung eines Dornier-Erben gegen das Einbringen der Dasa-Tochter Dornier in den Konzern außer Kraft gesetzt hatte. "Wir begrüßen diesen Spruch, und wir sind dabei, das Urteil auszuwerten", sagte der Dasa-Sprecher. "Es ist unsere Absicht, den Zusammenschluss möglichst schnell zu vollziehen." Aber ein genaues Datum konnte er nicht nennen. Der neue Konzern wird 8000 Mitarbeiter haben und soll einen Jahresumsatz von 4,5 Milliarden Mark erzielen. Matra Marconi ist das gemeinsame Dach der British Aerospace und der französischen Firmengruppe Lagardere. Astrium soll die Wettbewerbsfähigkeit der Europäer gegenüber der US-amerikanischen Konkurrenz verbessern.

Derweil hat das europäische Flugzeug-Konsortium Airbus, das auch der Dasa gehört, mit weiteren Neuaufträgen seinen Abstand zum US-Konkurrenten Boeing ausgebaut. Europas größte Fluggesellschaft British Airways (BA) - früher treuer Boeing-Kunde - will zwölf 100-Sitzer des in Hamburg zusammengebauten Typs A318 kaufen. Außerdem haben die Briten eine Option auf zwölf weitere Flugzeuge des Musters. Das teilten beide Unternehmen am Montag mit. Die deutsche Fluggesellschaft Aero Lloyd gab den Kauf von drei Airbus-Flugzeugen bekannt. Seit Jahresanfang lässt Airbus mit 346 Neuaufträgen Boeing mit 154 Bestellungen weit hinter sich. Die A318 für BA sind darin noch nicht enthalten, da es sich bisher nur um eine Absichtserklärung, aber noch um keine Bestellung handelt.

Die Kaufentscheidung ist ein heftiger Schlag gegen Boeings 717, die im gleichen Marktsegment antritt. Airbus hat in nur sechs Monaten mit 157 Aufträgen und Absichtserklärungen mehr Kunden für die A318 gewonnen als Boeing in vier Jahren Vermarktung für die 717. Dabei soll die A318 erst Ende 2002 in Produktion gehen, während die 717 ihren Jungfernflug schon mehr als ein Jahr hinter sich hat. Bisher hat Boeing 128 Festbestellungen. BA nennt als einen Grund für die Wahl des Airbus die Gemeinsamkeiten mit anderen Airbus-Flugzeugen in seiner Flotte sowie eine höhere Wirtschaftlichkeit.

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