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Wirtschaft: Desertec sucht ausländische Partner 20 Konzerne sollen beteiligt werden

München - Das Projekt „Desertec“, bei dem Unternehmen in der Sahara Solarstrom erzeugen wollen, wird internationaler. Die Initiative, die bisher mehrheitlich von deutschen Unternehmen wie Eon, RWE oder Siemens dominiert wird, steht kurz vor der Aufnahme von Energieversorgern aus dem europäischen Ausland und Nordafrika.

München - Das Projekt „Desertec“, bei dem Unternehmen in der Sahara Solarstrom erzeugen wollen, wird internationaler. Die Initiative, die bisher mehrheitlich von deutschen Unternehmen wie Eon, RWE oder Siemens dominiert wird, steht kurz vor der Aufnahme von Energieversorgern aus dem europäischen Ausland und Nordafrika. Das erfuhr das Handelsblatt aus Verhandlungskreisen. Details werden am Mittwoch von einer Arbeitsgruppe in Algerien verhandelt. Ende Oktober soll dann die endgültige Gesellschaft gegründet werden.

Desertec steht für das derzeit wohl ambitionierteste Infrastrukturprojekt weltweit. Ziel ist der Bau großer solarthermischer Kraftwerke in Nordafrika und dem Nahen Osten, die bis 2050 mindestens 15 Prozent des europäischen Strombedarfs decken sollen. Das Investitionsvolumen wird auf insgesamt 400 Milliarden Euro geschätzt.

Gegründet wurde die Initiative im Juli dieses Jahres von zwölf Konzernen und der Desertec Foundation. Nach der spektakulären Vorstellung der Pläne wollten viele Unternehmen aus dem In- und Ausland auf den Zug aufspringen. „Die Liste derjenigen, die sich als Interessenten gemeldet haben, ist lang“, sagte Ernst Rauch, Desertec-Projektleiter bei der Münchener Rück, die das Wüstenstromprojekt mitinitiiert hatte. Dem Vernehmen nach wollten mehrere Dutzend Konzerne einsteigen. Zudem gab es mehr als 100 weitere Anfragen. Ein Teil dieser Unternehmen soll nun zusätzlich als assoziierte Partner aufgenommen werden – eine Stufe unter der Vollmitgliedschaft.

Nach Informationen aus Verhandlungskreisen sollen nun unter anderem der italienische Versorger Enel, der spanische Netzbetreiber Red Electrica España, der französische EdF-Konzern sowie Unternehmen aus Marokko, Tunesien und Ägypten aufgenommen werden. Bei der Aufnahme neuer Unternehmen spielte vor allem deren geografische Lage eine wichtige Rolle. „Unsere Industrieinitiative kann nur erfolgreich sein, wenn wir uns internationalisieren“, sagte Rauch. Bis Oktober soll der Kreis von derzeit 13 auf voraussichtlich 20 Firmen aufgestockt werden. Axel Höpner (HB)

Axel Höpner (HB)

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