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Wirtschaft: DeTeWe rutscht erstmals in die roten Zahlen

BERLIN (alf). Die Deutsche Telephonwerke AG & Co (DeTeWe) ist in die roten Zahlen gerutscht.

BERLIN (alf). Die Deutsche Telephonwerke AG & Co (DeTeWe) ist in die roten Zahlen gerutscht. Im vergangenen Jahr fiel der Umsatz des Berliner Unternehmens von 974 auf 732 Mill. DM, der Verlust lag dabei "im einstelligen Millionenbereich", wie Werner Engelhardt, Chef der Röchling-Gruppe, am Dienstag dem Tagesspiegel sagte. DeTeWe gehört seit zehn Jahren zu der in Mannheim ansässigen Gruppe. 1997 hatte DeTeWe den Angaben zufolge noch gut 20 Mill. DM Gewinn erwirtschaftet. Als Ursache "für das erste Verlustjahr seit rund 100 Jahren" nannte Engelhardt den "drastischen Rückgang im Geschäftsbereich öffentliche Vermittlungstechnik"; hier sackte der Umsatz von 360 Mill. DM auf 289 Mill. DM. Inzwischen habe sich die Geschäftslage etwas verbessert, da immer mehr Privatpersonen über ISDN-Anschlüsse verfügten und die Deutsche Telekom ihre Vermittlungsstellen - mit DeTeWe-Produkten - entsprechend erweitern müsse.

DeTeWe werde sich jedoch künftig auf Endgeräte, insbesondere schnurlose Telefone, konzentrieren. Der Umsatz in dem Bereich soll 1999 um 50 Mill. DM auf 150 Mill. DM und im kommenden Jahr um weitere 50 Mill. DM steigen, prognostizierte Engelhardt. In der Sparte Kommunikationssysteme/Vermittlungsanlagen erwartet Engelhardt einen konstanten Umsatz von 350 Mill. DM. Einen Schub soll die für die Cebit angekündigte nächste Generation von Vermittlungstellen bringen. Die Zahl der DeTeWe-Mitarbeiter sank von 3142 Ende 1997 auf 2875 (Ende 1998) und wird bis Dezember diesen Jahres auf 2583 zurückgehen. In Berlin und Brandenburg sind gegenwärtig 1400 Personen für DeTeWe und DeTeWe-Töchter tätig, davon 850 in der Kreuzberger Unternehmenszentrale. Die andere in der Region angesiedelte Röchling-Tochter, die Francotyp-Postalia, ist auf Wachstumskurs und hat 1998 einen Gewinn im einstelligen Millionenbereich erzielt. Im laufenden Jahr werde der in Birkenwerder sitzende Hersteller von Frankiermaschinen das Ergebnis "um 20 bis 30 Prozent steigern", sagte Engelhardt. Der Umsatz soll von 206 Mill. DM auf 270 Mill. DM wachsen. Dabei "findet das Wachstum im Ausland statt". Von dem in vielen Ländern anstehenden Austausch mechanischer gegen elektronische Frankiermaschinen profitiere Francotyp-Postalia. Insbesondere in den USA geht es kräftig aufwärts, die dortige Francotyp-Tochter steigerte den Umsatz zuletzt um 40 Prozent. Gegenwärtig bereitet das Unternehmen die Gründung von Vertriebsgesellschaften in Australien und China vor, nachdem zuletzt in Südafrika eine entsprechende Gesellschaft aufgebaut wurde. Francotyp-Postalia beschäftigte zuletzt 855 Mitarbeiter; auch aufgrund der Übernahme des holländischen Francotyp-Händlers soll die Beschäftigtenzahl bis Ende 1999 auf 1087 steigen, davon arbeiten rund 680 in Birkenwerder.

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