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Wirtschaft: Deutsche BA hält Großflughafen für nicht erforderlich

BERLIN (du-).Die geplante Fluggastgebühr von 19,50 DM zur Mitfinanzierung des neuen Großflughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) durchkreuzt die Pläne, den Standort zu einer Luftfahrt-Drehscheibe auszubauen.

BERLIN (du-).Die geplante Fluggastgebühr von 19,50 DM zur Mitfinanzierung des neuen Großflughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) durchkreuzt die Pläne, den Standort zu einer Luftfahrt-Drehscheibe auszubauen.Das erklärte der Geschäftsführer der Deutschen BA, Carl Michel, in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel."Die Verkehrsentwicklung wird zu einem Zeitpunkt gebremst, wo jedes Wachstum von Bedeutung ist", sagte der Chef der Luftverkehrsgesellschaft mit dem zweitgrößten Marktanteil am Berlin-Verkehr.

Eine Gebühr für einen Flughafen zu erheben, für dessen Bau noch nicht einmal die rechtlichen Voraussetzungen bestünden, bezeichnete Michel als eine "äußerst fragwürdige" Art der Vorfinanzierung.Sie sei mit Ausnahme des ebenfalls wie der BBI unter Federführung der Hochtief AG entstehenden neuen Flughafens von Athen "ohne Beispiel in der Welt"."Wir werden rechtliche Maßnahmen dagegen ergreifen müssen".Der BBI müsse nicht nur mit Flughäfen im benachbarten Ausland wie Kopenhagen und dem bald zur EU gehörenden Warschau konkurrieren, so der Geschäftsführer.Von München über Düsseldorf bis zum nahen Leipzig gebe es auch im eigenen Land zahlreiche Wettbewerber.Sie alle lockten die Luftverkehrsgesellschaften mit niedrigen Gebühren.Michel: "Jede Kostenreduzierung erhöht meine Lust, neue Strecken anzufangen".Berlin jedoch drohe, zum teuersten Flugplatzstandort in Deutschland zu werden.Bereits ein dreiprozentiger Passagierrückgang werde sich deutlich auf die Wirtschaftlichtkeit der Luftverkehrsgesellschaften auswirken und diese kaum motivieren, neue Berlin-Aktivitäten zu starten.

Michel ist sich "nicht 100prozentig sicher, daß der BBI tatsächlich gebaut wird.Im Gegensatz zu Lufthansa-Vorstandschef Jürgen Weber, einem Verfechter des Single-Airports, könnte er bei einer besseren Verkehrsanbindung und einer Aufgabenteilung zwischen den Standorten auch mit dem bestehenden Flughafensystem leben.Die innerdeutschen Dienste in Tempelhof, der internationale Verkehr in Tegel, Charter- und Frachtflüge in Schönefeld - optimiert durch einen U-Bahnanschluß und ein Zusatzterminal für Tegel wäre für ihn eine preisgünstige Alternative zum 6 Mrd.DM-Projekt BBI.

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