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Deutsche Bahn: Bahn peilt drei Milliarden Euro Gewinn an

Gleisnetz und Fernverkehr sollen stark wachsen, die Güterzüge haben Probleme.

Trotz der drohenden Wirtschaftskrise peilt die Deutsche Bahn für das kommende Jahr einen Rekordgewinn an. Vor Zinsen und Steuern wolle man 2,75 Milliarden Euro verdienen, rund ein Fünftel mehr als in diesem Jahr. Das geht aus internen Planungszahlen hervor, die dem Tagesspiegel vorliegen. Ein Drittel davon soll aus dem 34 000 Kilometer langen Gleisnetz stammen, ein weiteres Drittel aus dem staatlich subventionierten Regionalverkehr. Bis zum Jahr 2016 rechnet der Staatskonzern mit einem weiteren Gewinnwachstum auf 3,85 Milliarden Euro. Das dürfte erneut eine Diskussion um einen Börsengang auslösen. Ein Sprecher wollte zu den Daten nichts sagen. Die Planung für die kommenden Jahre will Bahn-Chef Rüdiger Grube nächste Woche mit dem Aufsichtsrat besprechen.

Ein Problem hat der Konzern allerdings mit dem Gütertransport auf der Schiene. Die Sparte Schenker Rail, die in 17 Ländern Europas aktiv ist, fährt zwar 2011 wieder einen Gewinn ein. Dieser liegt mit knapp 101 Millionen Euro aber deutlich unter den Planungen von Ende vergangenen Jahres. Nächstes Jahr soll er bei fast 161 Millionen liegen – das wären aber immer noch gut 206 Millionen Euro hinter der ursprünglichen Kalkulation. Die Kosten hätten sich nicht so entwickelt wie angenommen, zudem seien die Frachtraten unter Druck, hieß es in der Branche. Bis 2016 will die Bahn die Sparte aber sanieren – dann soll der Gewinn über 500 Millionen Euro liegen.

Stark zulegen soll in den nächsten Jahren auch das Schienennetz mit den Kraftwerken und Bahnhöfen: Statt 710 Millionen Euro wie in diesem Jahr will der Konzern damit 2016 bereits 1,23 Milliarden Euro verdienen. Im lange Zeit renditeschwachen Fernverkehr mit ICs und ICEs ist sogar ein noch stärkeres Plus geplant: In fünf Jahren werde der Gewinn bei 612 Millionen liegen, mehr als das Vierfache des heutigen Standes. Dagegen spielt der Regionalverkehr in Zukunft eine geringere Rolle, offenbar rechnet die Bahn damit, weitere Marktanteile zu verlieren. Ausgleichen will sie dies im Ausland – die auf dem europäischen Markt aktive Tochter DB Arriva soll ihr Ergebnis mehr als verdoppeln.

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