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Deutsche Bahn: GDBA-Chef droht mit Streiks

Der Vorsitzende der Bahngewerkschaft GDBA, Klaus-Dieter Hommel, hat die Sparpläne von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn als unakzeptabel kritisiert. Auch bei SPD und Union trifft Mehdorn auf wenig Verständnis.

"Stellenabbau bei der inzwischen hoch profitablen Bahn wäre eine völlig überzogene Reaktion", sagte Hommel dem Tagesspiegel. "Wir werden konsequent alle Mittel nutzen. Das schließt Streiks nicht aus, so sehr mir das für die Kunden der Bahn leid tut."

Hommel sagte, der vorgesehene Tarifabschluss für die Lokführer gliedere sich in die geplante neue Entgeltstruktur bei der Bahn ein. Offenbar wolle Mehdorn in den Verhandlungen darüber Druck machen. "Aber dieser Druck wird uns nicht dazu bewegen, von unseren Forderungen abzurücken. Es ist Druck an der falschen Stelle." Die GDBA hoffe auf einen Abschluss noch im ersten Halbjahr, damit die neue Entgeltstruktur noch in diesem Jahr wirksam werden könne.

"Wir können die Äußerungen von Herrn Mehdorn absolut nicht akzeptieren", sagte Hommel. Auch ein Ende des Beschäftigungspakts stehe nicht zur Debatte. Die geplante neue Entgeltstruktur sei vor dem Hintergrund der sehr guten Unternehmensentwicklung maßvoll. "Wenn das Unternehmen sich saniert hat, müssen die Beschäftigten daran teilhaben und das hat es."

Beckmeyer: Mehdorn soll solche Muskelspiele lassen

Scharfe Kritik an den Äußerungen von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn kommt auch aus den Koalitionsfraktionen. SPD-Bahnexperte Uwe Beckmeyer forderte Mehdorn auf, "solche Muskelspiele sein zu lassen". Der Konzernchef habe dem Tarifvertrag selbst zugestimmt, sagte Beckmeyer dem Tagesspiegel. Der stellvertretende Unions-Fraktionschef Hans-Peter Friedrich (CSU) nannte Mehdorns Ankündigung von Preiserhöhungen "dreist". Solche Äußerungen "bestätigen uns nur noch in unserer Forderung nach mehr Wettbewerb auf der Schiene". (Tsp)

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