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Deutsche Bahn: Lokführer drohen mit neuen Streiks

Alle Hoffnungen liegen auf der nächsten Runde im Tarifstreit: Die Lokführer kündigten weitere Streiks an, sollten die Verhandlung am Donnerstag scheitern. Eine Beteiligung der Moderatoren Geißler und Biedenkopf an den Gesprächen lehnte die Bahn rigoros ab.

"Wenn die Tarifverhandlungen am Donnerstag erneut ergebnislos verlaufen, besteht keine Möglichkeit mehr, bis zum 30. September 2007 zu einem Ergebnis zu kommen", erklärte der Chef der Gewerkschaft der Lokführer (GDL), Manfred Schell. Dann provoziere die Bahn neue Arbeitskämpfe. Um dies zu vermeiden, forderte Schell die Einbeziehung der Moderatoren Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf in die Verhandlungen. Dies lehnte die Bahn ab. Sie zeigte sich im Gegenzug aber offen für neue Gespräche mit den Vermittlern, wenn daran alle betroffenen Gewerkschaften teilnehmen.

Die GDL weigere sich, der Forderung der Bahn nachzukommen und zunächst ein Kooperationsabkommen mit den anderen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA zu schließen, erklärte Schell. Das sehe der Kompromiss, der unter Vermittlung von Geißler und Biedenkopf Ende August zustande gekommen war, nicht vor. Die Bahn lege das Ergebnis der Moderatoren anders aus als von diesen gedacht, kritisierte Schell. Die Gewerkschaft habe Geißler und Biedenkopf daher gebeten, bei den Verhandlungen über einen eigenständigen Tarifvertrag für die Lokführer am Donnerstag dabei zu sein. Beide hätten zugesagt.

Keine Tarifverhandlungen mit Moderatoren

Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärte dazu: "Einem neuen Moderationsgespräch mit allen Beteiligten verschließen wir uns nicht." Dieses könne auch gern am Donnerstag stattfinden. Dafür müssten aber erst einmal alle Seiten zusagen. Eine Absage erteilte der Unternehmenssprecher dagegen einer Einbeziehung der Moderatoren in die direkten Tarifverhandlungen mit der GDL. Dies sei auch von den beiden CDU-Politikern niemals vorgesehen gewesen.

Ende August hatten sich die Parteien nach wochenlangen Auseinandersetzungen darauf verständigt, dass die GDL federführend über Arbeitszeit und Lohn der Lokführer verhandelt, die Gewerkschaften Transnet und GDBA für die übrigen Bahn-Beschäftigten. Ein Ergebnis sollte bis Ende September vorliegen. Bis dahin wollen die Lokführer auch nicht streiken. (mit AFP)

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