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© dpa

Deutsche Bahn: Mit einem Ticket von Tür zu Tür

Bahnfahrkarten werden zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember teurer. Aber es gibt auch eine gute Nachricht für alle, die eine Bahncard haben: Sie können künftig in 120 Städten kostenlos zum Startbahnhof fahren.

Von Matthias Meisner

Die ersten Kunden der Bahn bekamen die Information Anfang November per Rundschreiben: Vom Fahrplanwechsel am 9. Dezember an können Bahncard-Inhaber in 120 größeren deutschen Städten kostenlos zum Bahnhof fahren, etwa mit Straßenbahn, U-Bahn oder Bus – bisher gilt das so genannte City-Ticket nur für den öffentlichen Nahverkehr vom Zielbahnhof aus. Von einer „umfassenden Leistungsergänzung“ sprach Bettina Marchl, Leiterin Kundenbindung bei der Bahn. Nur die Bahncard biete diese „komfortable Tür-zu-Tür-Mobilität“, schrieb sie. Auch neue Bahncard-Anträge wurden gedruckt, ausdrücklich „neu!“ das City-Ticket zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs auch zum Startbahnhof für alle eingeschlossen, die eine Fernverkehrsfahrkarte für eine mindestens 100 Kilometer lange Strecke gekauft haben.
Am Montag bestätigte Bahn-Sprecherin Birgit Pörner dem Tagesspiegel, dass das Angebot tatsächlich kommen wird. Intern war das in den vergangenen Wochen nicht immer ganz klar. Denn verhandelt werden musste mit zahlreichen Verkehrsverbünden, noch Ende November hatten nicht alle offiziell zugestimmt. Zeitgleich zum Fahrplanwechsel am Sonntag erhöht die Bahn auch die Fahrpreise, um durchschnittlich 2,8 Prozent. Auch die Bahncard wird teurer – die Bahncard 50 für die zweite Klasse zum Beispiel kostet künftig 249 statt 240 Euro.

Helmut Lutz vom Berliner Reisebüro Kopfbahnhof, das auf sich auf Bahnfahrkarten spezialisiert hat, begrüßte die Ausweitung des Angebots für Bahncard-Inhaber. „Eine Fahrkarte von Tür zu Tür, das ist doch spitze“, sagte er. Er wies aber darauf hin, dass die City-Ticket-Option in Berlin anders als in anderen Städten nicht im ganzen Stadtgebiet gilt, sondern nur im Tarifbereich A, der in etwa dem Gebiet innerhalb des S-Bahn-Rings entspricht. Wer zum Beispiel in Spandau aus- oder einsteigt, hat nichts davon. Für Berlin plant die Bahn dafür eine neue Mobilitätskarte, mit der es Rabatte zum Beispiel für die Leihräder von Call a bike oder die Mietautos von Flinkster geben soll. Die Details dazu will das Unternehmen an diesem Freitag gemeinsam mit der BVG vorstellen.

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