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Wirtschaft: Deutsche Bahn muss höhere Schulden aufnehmen

Die Deutsche Bahn AG will in den kommenden Jahren höhere Schulden machen. Wegen zusätzlicher Investitionen vor allem in neue Fahrzeuge für den Regionalverkehr werde der Schuldenstand des Schienenunternehmens bis Ende 2004 auf 22 Milliarden Mark steigen, drei Milliarden Mark mehr als bislang geplant.

Die Deutsche Bahn AG will in den kommenden Jahren höhere Schulden machen. Wegen zusätzlicher Investitionen vor allem in neue Fahrzeuge für den Regionalverkehr werde der Schuldenstand des Schienenunternehmens bis Ende 2004 auf 22 Milliarden Mark steigen, drei Milliarden Mark mehr als bislang geplant. Das beschloss Tagesspiegel-Informationen zufolge am Mittwoch der Aufsichtsrat der Bahn auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr.

Bis zum Jahre 2006 werde die Verschuldung dann wieder sinken. In Zukunft will sich die Bahn verstärkt Geld auf den Kapitalmärkten besorgen, etwa über Unternehmensanleihen. Mit den Kostensteigerungen bei Großprojekten wie dem Lehrter Bahnhof habe die Erhöhung der Verbindlichkeiten aber nichts zu tun, hieß es in Bahn-Kreisen. Diese Risiken seien, soweit überschaubar, in der Finanzplanung bis 2006 berücksichtigt.

Zwischen 2002 und 2006 will der Bahn-Konzern insgesamt rund 87 Milliarden Mark investieren. Der Großteil davon - 54 Milliarden Mark - soll in neue und bessere Schienen fließen. Dies komme auch den rund 200 Bahn-Konkurrenten zugute, erklärte das Unternehmen. Außerdem will die Bahn für 19,6 Milliarden Mark neue Loks und Waggons anschaffen und für 5,9 Milliarden Mark die Personenbahnhöfe modernisieren.

Diesem Konzept stimmte der Bahn-Aufsichtsrat ebenso zu wie dem Vorhaben, die Bau- und Planungsaktivitäten in eine gesonderte Gesellschaft auszulagern. Damit soll sichergestellt werden, dass die Bundeszuschüsse an die Bahn schneller verbaut werden. In diesem Jahr wird die Bahn vermutlich mehrere Milliarden Mark aus dem Staatshaushalt nicht verbauen können, weil ihr die Planungskapazitäten fehlen.

Neu geordnet wird auch der Bahn-Immobilienbereich - er gehört zukünftig nicht mehr zum Kerngeschäft. Der Konzern will sich auf den Personen- und Güterverkehr, die erforderliche Infrastruktur sowie die unmittelbar diese Geschäfte unterstützenden Aktivitäten konzentrieren. Die Personenbahnhöfe unterstehen außerdem in Zukunft direkt Bahnchef Hartmut Mehdorn. Der Aufsichtsrat stimmte zudem der Abberufung des bisherigen Netz-Vorstandes Thilo Sarrazin zu. Der bisherige Personalvorstand Horst Föhr wird in Zukunft für die bahnnahen Dienstleistungen zuständig sein, die in der DB Services GmbH gebündelt werden. Chef der neuen Planungs- und Bausparte soll der Manager Martin Bay werden.

brö

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