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Wirtschaft: Deutsche Bahn und SNCF verhandeln über engere Zusammenarbeit - "Railtec" in Dortmund

Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) hat eine stärkere Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene gefordert. Nicht nur der Flugverkehr auf Kurzstrecken, sondern auch mittlere Flugrouten müssten in den kommenden Jahren durch schnelle Züge ersetzt werden, sagte er am Montag beim internationalen Bahngipfel "Railtec 2000" in Dortmund.

Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) hat eine stärkere Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene gefordert. Nicht nur der Flugverkehr auf Kurzstrecken, sondern auch mittlere Flugrouten müssten in den kommenden Jahren durch schnelle Züge ersetzt werden, sagte er am Montag beim internationalen Bahngipfel "Railtec 2000" in Dortmund. Klimmt verwies darauf, dass der Trend im Güterverkehr weg von den Massengütern hin zum Stückgut gehe.

Bahnchef Hartmut Mehdorn kündigte für den Sommer die Erprobung eines eigenen Frachtzugs von Frankfurt nach Lyon an, der Güter von der Straße auf die Schiene leiten soll. "Wenn die Bahnen nicht verstärkt die Straßen vom Güterverkehr entlasten, werden wir in der Europäischen Union ein Umweltproblem haben", betonte der Beauftragte für Energie in der Europäischen Kommission, Francois Lamoureux.

Die Deutsche Bahn und die französische SNCF wollen ihre Zusammenarbeit in den kommenden Jahren noch weiter intensivieren. Neben der angestrebten Kooperation bei der Entwicklung und dem Kauf von Hochgeschwindigkeitszügen sollten die beiden Verkehrsunternehmen auch im Regionalverkehrsbereich enger zusammenarbeiten, regte Bahnchef Mehdorn während der Eröffnungsveranstaltug gemeinsam mit SNCF-Chef Louis Gallois an. Möglich sei etwa ein einheitliches deutsch-französisches Wartungssystem für Regionalzüge. Gleichzeitig müssten einheitliche technische Standards aufgebaut werden. Es gehe nicht an, dass ein Schienenfahrzeug, das Mitteleuropa durchquere, 18 verschiedene Sender und Empfänger zur Steuerung benötige oder vier verschiedene Stromsysteme zu bewältigen habe.

Mehdorn zufolge werden sich die europäischen Bahngesellschaften in den kommenden Jahren deutlich verändern: "Die Bahn von heute wird es in zehn Jahren nicht mehr geben." Die Bahn müsse vom reinen Verkehrsträger zum Serviceanbieter werden. Zu dieser Trendumkehr sei, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bahn (DB), Dieter Vogel, "eine gewaltige Marketing-Offensive erforderlich".

Auf der bis Mittwoch dauernden Fachmesse geht es unter anderem um länderübergreifende Konzepte für den Güterverkehr sowie das Fernreisenetz und den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Zudem sollen Sicherheitsstandards ein wesentliches Gesprächsthema auf einem zeitgleich stattfindenden Kongress sein.

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