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Deutsche Bahn: Verspätungen kosten Millionen Euro

Verspätungen sind bei der Deutschen Bahn bislang ein Ärgernis. Hohe Preise, wenig Service. Nun soll den Kunden der Rücken gestärkt werden. Die Deutsche Bahn hat die zusätzlichen Kosten bereits hochgerechnet.

Die Deutsche Bahn rechnet nach Inkrafttreten des geplanten Fahrgastrechts bei Zugverspätungen mit jährlichen Kosten in dreistelliger Millionenhöhe. Dies gehe aus internen Berechnungen des Bahn-Vorstandsmitgliedes Karl-Friedrich Rausch für den Verbraucherausschuss des Bundestags hervor, berichtete die “Braunschweiger Zeitung“.

Danach geht die Deutsche Bahn auf der Basis der Zugverspätungen von 2006 davon aus, dass rund neun Millionen Fahrgäste im Jahr ein Anrecht auf Erstattung nach Fahrgastrecht hätten. Die finanziellen Ansprüche gegenüber der Bahn AG würden sich nach dieser Modellrechnung auf 134,8 Millionen Euro im Jahr belaufen.

Bis zur Hälfte des Fahrpreises kann zurückverlangt werden

CDU/CSU und SPD hatten sich am Donnerstag im Rechtsausschuss des Bundestags darauf geeinigt, dass Bahnkunden künftig bei einer Verspätung von einer Stunde und mehr eine Entschädigung von 25 Prozent des Fahrpreises erhalten sollen. Bei zwei Stunden Verspätung sollen die Kunden 50 Prozent des Preises zurückbekommen.

Im Nahverkehr sollen Bahnfahrer ab einer Verspätung von 20 Minuten auf einen schnelleren Fernverkehrszug umsteigen können. Die Entschädigungsregelungen bei Verspätungen im Fernverkehr sind Teil einer EU-Verordnung, die Ende 2009 in Kraft treten soll. In Deutschland soll die Rechtsgrundlage früher in Kraft treten.

Dafür muss sie noch von der Regierungskoalition im Bundeskabinett und im Bundestag verabschiedet werden. Ein Sprecher des Bundesjustizministeriums sagt, der entsprechende Gesetzentwurf solle vom Kabinett noch in der Sommerpause beschlossen werden. Danach könnte der Bundestag über das Gesetz abstimmen. (ml/AFP/dpa)

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