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Wirtschaft: Deutsche Bank: Analysten vermuten Kauf eines US-Wettbewerbers

Die Deutsche Bank könnte nach Einschätzung von Analysten den Kauf eines US-Wettbewerbers vorbereiten, um sich an der Weltspitze der Investmentbanken zu etablieren. Voraussetzung dafür dürfte aber zunächst eine Notierung an der New Yorker Börse sein, da Firmen-Übernahmen dieser Größenordnung zumeist mit Aktien bezahlt werden.

Die Deutsche Bank könnte nach Einschätzung von Analysten den Kauf eines US-Wettbewerbers vorbereiten, um sich an der Weltspitze der Investmentbanken zu etablieren. Voraussetzung dafür dürfte aber zunächst eine Notierung an der New Yorker Börse sein, da Firmen-Übernahmen dieser Größenordnung zumeist mit Aktien bezahlt werden. Ein mögliches Übernahmeziel wäre die US-Investmentbank JP Morgan deren Stärken vor allem im Geschäft der Fusionen und Beteiligungen liege, sagten die Experten. Angesicht ihres derzeit hohen Aktienkurses hätte die Deutsche Bank auch die nötige finanzielle Stärke.

Klar scheint, dass Bank-Chef Rolf Breuer auf der Halbjahrespressekonferenz am Donnerstag nicht nur ein Rekordergebnis, sondern auch die neue strategische Ausrichtung für das europäische Filialgeschäft präsentieren wird.

Zu den Plänen eines US-Listings, der Notierung an der New Yorker Börse, hieß es bei der Deutschen Bank am Mittwoch, diese würden planmäßig und ohne besonderen Zeitdruck umgesetzt. Mit der Verpflichtung von Bob Cotter von Salamon Smith Barney setzt die Bank zunächst aus eigener Kraft ihr M & A-Geschäft (Firmenzusammenschlüsseund Übernahmen) ausbauen. "Wir müssen insbesondere im M & A-Bereich noch zulegen", sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher. Nach Einschätzung von Konrad Becker, Bankanalyst bei Merck Finck, würde sich die Deutsche Bank bei einer angemessenen Gelegenheit einem Zukauf nicht verschließen. "Die Bank setzt zwar auf organisches Wachstum, doch wenn sie durch eine Akquisition schneller an die Spitze kommt, würde sie diese Chance nutzen", sagte Becker. JP Morgan sei ein möglicher Kandidat unter mehreren, fügte er hinzu. Nicht nur im M & A-Bereich, sondern auch bei der Vermögensverwaltung habe die Deutsche Bank in den USA ihre selbstgesteckten Ziele noch nicht erreicht, sagte Becker.

Auch Dieter Hein von Credit Lyonnais geht davon aus, dass die Deutsche bald an der Börse in New York notiert sein will. "Die Deutsche Bank scheint ihre Pläne für ein US-Listing zu forcieren. Ich nehme an, dass dies dazu dienen soll, die Möglichkeit einer Akquisition zu erhalten", sagte Hein. J.P Morgan alleine sei zwar nicht die allererste Adresse, aber ein Kauf könnte Sinn machen, fügte er hinzu.

Die Aktien der Deutschen Bank legten am Mittwoch in der Spitze um gut 5,3 Prozent auf 99,19 Euro zu. Dabei profitierten sie Händlern zufolge allerdings von Spekulationen auf dem Parkett, die Bank könne für dieses Jahr eine Sonderdividende ausschütten. Die Deutsche Bank kommentierte dies nicht.

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