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Wirtschaft: Deutsche Bank: Dax klettert 1999 auf 7000 Punkte

FRANKFURT (MAIN) (ro/bfr/HB).Schon im nächsten Jahr könnte der Deutsche Aktienindex Dax die Hürde von 7000 Punkten überwinden.

FRANKFURT (MAIN) (ro/bfr/HB).Schon im nächsten Jahr könnte der Deutsche Aktienindex Dax die Hürde von 7000 Punkten überwinden.Und noch bis Ende 1998 hält die Deutsche Bank einen Wert von 6400 bis 6500 Punkten für realistisch.Am Dienstag - dem zehnten Jahrestag seiner ersten Berechnung - legte der Index auf dem Weg zur Marke von 6000 Punkten einen Verschnaufpause ein und schloß im Parketthandel bei 5897 Punkten.Am Nachmittag gab der Dax weiter nach.Hauptverantwortlich für die Schwäche waren am Vormittag die Kursverluste bei Veba, die bei hohen Umsätzen im Xetra-Handel vorübergehend 7,4 Porzent erreichten.Den Verkaufsdruck ausgelöst hatten Äußerungen von Konzernchef Ulrich Hartmann: Es werde "sehr schwierig" sein, die angestrebten Gewinn- und Renditeziele in diesem und im nächsten Jahr zu erreichen, sagte er.

"Die 6000 werden wir kurzfristig nicht sehen", sagten Händler und verwiesen auf die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed.Langfristig seien die Aussichten allerdings gut: "Wir sind weiterhin optimistisch", meint Manfred Link, Leiter Aktienstrategie für die Privatkunden der Deutschen Bank.Das Umfeld für Aktien in Europa sei weiter positiv.Mit der Einführung des Euro erlange der europäische Markt die "kritische" Größe, die auch für große ausländische Investoren interessant sei.Währungsrisiken entfallen und die Gewinnerwartungen der Unternehmen in Europa sind 1998 deutlich höher als in den USA, denn die Konjunktur hierzulande gewinnt erst jetzt an Fahrt und deutsche Firmen sind weniger von Asien abhängig als US-Unternehmen.Deutschland kann nach Angaben der Deutschen Bank einen weiteren Vorteil ins Feld führen: Auch dank der Zurückhaltung der Gewerkschaften sind die Lohnstückkosten hierzulande in den letzten vier Jahren um 15 Prozent gefallen, während die Produktivität um 15 Prozent gestiegen ist.Von den Zinsen drohe keine Gefahr.Der klassische Zusammenhang von Inflation und Wachstum habe seine Gültigkeit eingebüßt.Die Bundesbank werde allenfalls am Jahresende den Geldmarktsatz leicht anheben.

Bleibt als Risiko die Situation in Japan, wo es in den letzten Wochen eine weitere Verschlechterung gegeben habe: Eine Rezession verbunden mit einer massiven Kapitalflucht.Die Bankenkrise sei weiter ungelöst und drohe sich zu verschärfen.Mit den Problemen in Japan bleibe auch die Situation in anderen asiatischen Ländern unsicher.

Auf die Börsen in Europa bleiben die Auswirkungen der Lage in Japan und in Asien nach Ansicht der Deutschen Bank trotzdem begrenzt.All dies bringt die Experten der Deutschen Bank zu einer weiter positiven Einschätzung der Börsenlage in Deutschland und in Europa.Als langfristig interessant stufen sie den Kauf großer deutscher und europäischer Aktien ein: Daimler, SAP, Deutsche Bank, Allianz, Siemens, BASF stehen auf der Empfehlungsliste ebenso wie Schweizer Rück, Novartis Royal Dutch, Nestlé oder Unilever.

Die Frankfurter Börse eröffnet unterdessen an diesem Mittwoch eine neue Runde im Konkurrenzkampf der deutschen Handelsplätze um die Anleger.Die bisher dreistündige Handelszeit auf dem Parkett wird auf achteinhalb Stunden ausgedehnt.Statt von 10 Uhr 30 bis 13 Uhr 30 werden Makler und Händler von 8 Uhr 30 bis 17 Uhr Aktien und Optionsscheine handeln.Die Deutsche Börse AG will damit den wegen hoher Mindeststückzahlen vom Computerhandel ausgeschlossenen Privatanlegern entgegenkommen.Kritiker werten die Verlängerung dagegen als Reaktion auf bestehende Angebote von Regionalbörsen.In Berlin, Stuttgart, Düsseldorf oder München können Anleger frühen Morgen bis zum späten Nachmittag Aktien mit kleinsten Stückzahlen handeln.

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