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Wirtschaft: Deutsche Bank hält sich bei Postbank-Kauf bedeckt

Frankfurt am Main - Der Postbank-Chef ließ sich kurzfristig entschuldigen. Wolfgang Klein könne wegen wichtiger Dinge nicht kommen, teilte der Konferenzleiter mit.

Frankfurt am Main - Der Postbank-Chef ließ sich kurzfristig entschuldigen. Wolfgang Klein könne wegen wichtiger Dinge nicht kommen, teilte der Konferenzleiter mit. Und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wollte wie immer in den vergangenen Wochen Spekulationen nicht kommentieren. Um auf der Tagung „Banken im Umbruch“ am Mittwoch in Frankfurt am Main doch darauf hinzuweisen, dass die Postbank ein Haus sei, „das uns in vieler Hinsicht stärken könnte, im Privatkundengeschäft und im Vertrieb“. Und dass es immer eine Frage sei, ob man auch für den Preis eine Lösung findet. Die gerne zitierten Finanzkreise wollen wissen, dass sich Post und Deutsche Bank wahrscheinlich schon am Freitag einigen. Deutsche-Bank-Sprecher Ronald Weichert verweist auf die Post-Aufsichtsratssitzung am Freitag. Danach gebe es Klarheit, in welcher Richtung auch immer.

Längst allerdings halten es Beobachter in Frankfurt für überfällig, dass Post-Chef Frank Appel klarmacht, wo es mit der Postbank hingehen soll: Ob der Verkauf angesichts drastisch gesunkener Bewertungen vorerst verschoben wird, ob die Deutsche Bank oder ein ausländisches Institut zum Zuge kommen. Die Deutsche Bank jedenfalls wird sich nicht mit einer Beteiligung von weniger als 30 Prozent zufrieden geben. „Darunter wäre es eine Finanzbeteiligung“, sagte Ackermann. „Das haben wir selten gemacht. Außerdem sind dann die strategischen Möglichkeiten beschränkt“, erklärte er. Sonst wiederholt der Bank-Chef Bekanntes: Eine Akquisition müsse strategisch Sinn machen und Vorteile für Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter bringen. Bei einem Kauf werde man hohe Disziplin walten lassen.

Ackermann hat ganz offensichtlich sehr konkrete Preisvorstellungen. Wenn sie sich nicht realisieren lassen, wird er von einem Kauf Abstand nehmen. So wie vor wenigen Wochen bei der Citibank. „Das hat uns für unser Konsumentenkreditgeschäft interessiert. Wir haben vier Milliarden Euro geboten. Das war ein guter Preis.“ Den Zuschlag erhielt die französische Credit Mutuel, die knapp fünf Milliarden Euro zahlte. Ackermann sieht darin keine Niederlage. „Wir brauchen keine Akquisition nur um zu zeigen, dass wir akquirieren können.“ Bei der Dresdner Bank, die von der Commerzbank übernommen wird, habe man bewusst kein Angebot abgegeben. Grund: Zu viele Überschneidungen mit dem eigenen Haus. ro

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