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Wirtschaft: Deutsche Bank: Jetzt auch an der Wall Street notiert

Rolf Breuer, Vorstandssprecher der Deutsche Bank AG, hätte sich die Einführung seiner Aktie an der New York Stock Exchange (Nyse) unter besseren Umständen gewünscht. Man habe sich aber gegen einen Aufschub entschieden.

Rolf Breuer, Vorstandssprecher der Deutsche Bank AG, hätte sich die Einführung seiner Aktie an der New York Stock Exchange (Nyse) unter besseren Umständen gewünscht. Man habe sich aber gegen einen Aufschub entschieden. "Wir sind der Auffassung, die Aufnahme der Börsennotierung ist ein Signal der Wertschätzung und des Verbundenseins gegenüber dem Finanzplatz New York, gegenüber den New Yorkern, gegenüber den Vereinigten Staaten", sagte der Chef des größten deutschen Geldhauses am Vorabend des Listings. Aber schon bei der Ankunft an der Nyse wird dem Besucher klar, diese zweite Börseneinführung seit der Katastrophe vom 11. September wird, ähnlich wie bei der Credit Suisse Group eine Woche zuvor, in bescheidenem Rahmen vollzogen. Keine spektakuläre Feiern wie etwa bei Infineon, bei der Allianz und Siemens. Keine Journalisten sind mitgereist, nur Breuer und sein Finanzchef Clemens Börsig erscheinen am Mittwochvormittag auf dem Parkett. "Es gibt keine Party, keine Geschenke, kein Konfetti fliegt vom Podium. Das halten wir nicht für angemessen", sagte Breuer.

Um 9.30 Uhr ist es soweit. Auf einer kleinen Tribüne ein paar Meter überhalb des Trading Floor wartet Breuer an der Seite des New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giuliani und des Nyse-Chefs Richard Grasso auf den traditionellen Gongschlag, der den Beginn der Sitzung signalisiert. Giuliani erscheint durchaus nicht bei jeder Börseneröffnung. Sein heutiger Auftritt hat gute Gründe. Breuer hat nämlich zwei Schecks über insgesamt 14 Millionen Dollar für Hilfsorganisationen mitgebracht - einen über fünf Millionen Dollar der Deutschen Bank und einen von der Deutschen Bank und ihren Handelsbanken über neun Millionen Dollar für Witwen und Waisen der New Yorker Feuerwehr und Polizei. "Ich glaube, das ist eine bessere Art, Geld angemessen zu spenden, als es in Form von Konfetti und Partys aus dem Fenster zu schmeißen," sagte Breuer. Giuliani ist sichtlich beeindruckt von der Zeitwahl des Listings und der großzügigen Geste. "Das heutige Listing der Deutschen Bank ist unglaublich und sehr, sehr wichtig. Es zeigt Vertrauen in Amerika und seine Börse."

Die Aktien der Deutsche Bank starteten am Mittwoch in New York mit einem Kurs von 52,70 Dollar. Die Bank ist die 15. deutsche Aktiengesellschaft, die an der Wall Street notiert ist.

pf

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