zum Hauptinhalt
Weniger Geld auf dem Konto: Die Deutsche-Bank-Co-Chefs Anshu Jain (l.) und Jürgen Fitschen bekommen für 2014 deutlich weniger Gehalt als im Vorjahr.

© dpa

Deutsche Bank: Vorstandschefs. Anshu Jain und Jürgen Fitschen verdienen weniger

Die mauen Ergebnisse des größten deutschen Finanzinstituts haben auch Folgen für die Geldbeutel der beiden Vorstandschefs. Anshu Jain und Jürgen Fitschen bekommen für das Geschäftsjahr 2014 weniger Gehalt als im Vorjahr. Und nicht nur sie, auch der restliche Vorstand muss zurückstecken.

Der Gewinnsprung der Deutschen Bank 2014 zahlt sich auch für die Führungsspitze aus: Die Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen kassieren für das abgelaufene Jahr jeweils rund 6,7 Millionen Euro. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Frankfurter Dax-Konzerns hervor, den die Bank überraschend bereits am Freitagabend veröffentlichte. Für 2013 - das erste volle Geschäftsjahr an der Konzernspitze - waren Jain und Fitschen mit je rund 7,5 Millionen Euro noch etwas höher entlohnt worden. Geplant war die Vorlage des Berichts ursprünglich erst für den nächsten Dienstag (24. März).

Zu Details ihres künftigen Kurses äußerte sich die Deutsche Bank auch nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag zunächst nicht. „Wir arbeiten mit Nachdruck an der nächsten Phase unserer Strategie und freuen uns, die Aktionäre im zweiten Quartal umfassender über die nächsten Schritte zu informieren“, erklärten Fitschen und Jain. Seit Wochen halten sich zum Beispiel Spekulationen über die Zukunft der Postbank, die seit 2010 mehrheitlich zur Deutschen Bank gehört. Die Gerüchte reichen von einem Verkauf bis zur Möglichkeit, dass die Deutsche Bank ein größeres Aktienpaket des Bonner Instituts an die Börse bringen könnte.

Längst nicht alles läuft nach Plan bei der Deutschen Bank

Zwar konnte Deutschlands größtes Geldhaus 2014 seinen Gewinn auf fast 1,7 Milliarden Euro mehr als verdoppeln - dank geringerer Kosten für Rechtsrisiken und guter Geschäfte im Investmentbanking. Doch selbst die Doppelspitze räumte ein, dass längst nicht alles nach Plan läuft. Die Bank sei noch „nicht so profitabel, wie sie sein könnte“, bilanzierte Fitschen Ende Januar. Und: „Die Belastung durch Rechtsstreitigkeiten ist nach wie vor zu hoch.“

Noch immer schlägt sich der Konzern mit etwa 6000 Fällen herum, für drohende juristische Niederlagen wurden 3,2 Milliarden Euro zurückgelegt - und der Vorstand schloss nicht aus, dass diese Summe noch steigen könnte. Der Aktienkurs erholte sich zuletzt zwar in einem insgesamt boomenden Börsenumfeld wieder etwas. Er ist aber nach wie vor weit entfernt von den Werten vor der Finanzkrise. Die Deutsche Bank bemisst die Vergütung ihrer Vorstände inzwischen verstärkt auch daran, ob und wie einzelne Ziele erreicht wurden. Insgesamt summierten sich die Vorstandsbezüge für das Geschäftsjahr 2014 auf rund 35,3 (2013: 38,5) Millionen Euro. Ein Großteil davon wird nicht in bar ausgezahlt, sondern zeitversetzt und abhängig vom Geschäftserfolg. (dpa)

Zur Startseite