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Wirtschaft: Deutsche haben Billionen auf der hohen Kante

BERLIN (mot).Private Haushalte haben im vergangenen Jahr Geldvermögen in Höhe von 243 Mrd.

BERLIN (mot).Private Haushalte haben im vergangenen Jahr Geldvermögen in Höhe von 243 Mrd.DM gebildet.Ende 1997 summierte sich der Geldvermögensbestand auf insgesamt 5,3 Billionen DM.Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem jüngsten Wochenbericht vorrechnet, wuchs der Bestand um 389 Mrd.DM gegenüber 1996, darin enthalten waren Kursgewinne der Wertpapierbesitzer von 146 Mrd.DM.Durchschnittlich verfügte jeder deutsche Haushalt 1997 über ein Geldvermögen von 143 000 DM nach 134 000 DM im Jahr 1996, wobei die Verteilung große Unterschiede aufweist."Ein Großteil besitzt finanzielle Rücklagen in nur geringer Höhe", schreibt das DIW.Ein Teil der Haushalte sei verschuldet.Der aktuellsten Statistik zufolge verfügten 1993 sechs Prozent der westdeutschen Haushalte über ein Drittel und vier Prozent der ostdeutschen Haushalte über ein Fünftel aller erfaßten Kapitalanlagen.Das Geldvermögen warf nach Angaben des DIW im vergangenen Jahr Zinsen und Dividenden in Höhe von 207 Mrd.DM ab.Hier waren die Abweichungen bei einem Durchschnittsertrag von 5600 DM je Haushalt noch größer als bei den Beständen.

Insgesamt verfügten private Haushalte im vergangenen Jahr über ein Gesamteinkommen von mehr als 2,3 Billionen DM."Die Zunahme von 1,6 Prozent fiel deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor", bilanzieren die Wirtschafsforscher.Einen überdurchschnittlichen Zuwachs (5,9 Prozent) gab es den Angaben zufolge bei entnommenen Gewinnen und Vermögenseinkommen.Ihr Anteil am verfügbaren Einkommen sei von 1980 bis 1997 von zehn auf nunmehr 36 Prozent gewachsen.

Bei der Geldanlage setzten immer mehr Haushalte auf Aktien.Die Nachfrage nach Investmentzertifikaten habe sich 1997 mehr als verdoppelt, so die Berliner Forscher."Aktien sind seit dem Börsengang der Telekom wesentlich stärker begehrt." Auch die Geldanlage bei Versicherungen, insbesondere bei Lebensversicherungen, war wie schon in den Jahren zuvor beliebt.Sie macht nun fast ein Fünftel der gesamten Geldvermögensbildung aus und bildet neben der gesetzlichen Rentenversicherung und betrieblichen Pensionskassen die dritte Säule der Alterssicherung.Erheblich niedriger fiel laut DIW die Geldanlage auf Sparbüchern aus.Abgebaut wurden allerdings vor allem Einlagen mit einer Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten, kurzfristig kündbare Einlagen wurden hingegen kräftig aufgestockt.

Insgesamt haben die deutschen Privathaushalte im vergangenen Jahr mehr Geld ausgegeben als eingenommen.Sie benötigten zur Deckung ihres Verbrauchs 44 Mrd.DM mehr als ein Jahr zuvor, während das verfügbare Einkommen nur um 37,6 Mrd.DM stieg.Als Folge sank die Sparquote weiter.Sie belief sich nach 13,8 Prozent 1990 und 11,4 Prozent 1996 im vergangenen Jahr nur noch auf 10,9 Prozent.

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