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Wirtschaft: Deutsche Importpreise: Das 20-Jahres-Hoch ist erreicht

Die hohen Ölpreise und der schwache Euro haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August die Importpreise mit 11,9 (Juli 10,9) Prozent auf den höchsten Stand seit knapp 20 Jahren steigen lassen. Die Kosten für Mineralölerzeugnisse stiegen im Jahresvergleich um 74,1 Prozent und für Erdöl um 73,5 Prozent, hieß es am Dienstag.

Die hohen Ölpreise und der schwache Euro haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August die Importpreise mit 11,9 (Juli 10,9) Prozent auf den höchsten Stand seit knapp 20 Jahren steigen lassen. Die Kosten für Mineralölerzeugnisse stiegen im Jahresvergleich um 74,1 Prozent und für Erdöl um 73,5 Prozent, hieß es am Dienstag. Auch ohne diese Sonderfaktoren hätten die Einfuhrpreise noch um 7,6 Prozent höher als im Vorjahr gelegen. Ein Sprecherin des Amtes verwies hier auf den schwachen Euro sowie auf Produkte, die mit hohem, teurem Energieaufwand hergestellt werden.

Gegenüber dem Vormonat stiegen die Einfuhrpreise im August um 1,4 Prozent, nachdem im Juli das Plus lediglich bei 0,4 Prozent lag. Auch hier waren Mineralölerzeugnisse mit 7,5 Prozent und Erdöl mit 7,2 Prozent im Monatsabstand die Preistreiber. In der Jahresrate verzeichneten die Einfuhrpreise nach den Angaben mit 11,9 Prozent den höchsten Anstieg seit Oktober 1981.

Unterdessen hat der Ölpreis am Dienstag an den internationalen Märkten wieder leicht angezogen. In London kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Referenzsorte Brent am Nachmittag für Novemberlieferungen 30,60 Dollar (68,24 Mark). Zum Handelsschluss am Montag waren 30,40 Dollar gezahlt worden. Experten verwiesen darauf, dass die Märkte die Ankündigung der US-Regierung, einen Teil ihrer strategischen Reserven auf den Markt zu bringen, inzwischen verarbeitet hätten. Neue Berichte sagten zudem einen baldigen Beginn der Kälteperiode im Nordosten der USA voraus, was die Nachfrage ankurbeln und die Preise verteuern werde.

In der vergangenen Woche hatte der Öl-Preis in London mit 34,98 Dollar und in New York mit 37,80 Dollar ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht, war aber nach dem angekündigten Verkauf der US-Ölreserven deutlich nach unten gegangen. US-Finanzminister Larry Summers zeigte sich nun einen Tag vor dem Opec-Gipfel im venezuelanischen Caracas zufrieden darüber, dass sowohl Förderländer wie auch Abnehmerstaaten eine Übereinkunft erzielt hätten, die Ölpreise zu senken. Bei seiner Rede auf der Jahrestagung von Weltbank und IWF in Prag betonte Summers, kurzfristig sei der starke Preisanstieg eine "bedeutende Sorge" für Verbraucher und Unternehmen in der gesamten Welt und könne "vor allem die Entwicklungsländer treffen".

Die Staatschefs der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) kommen am Mittwoch zu einem zweitägigen Treffen in Caracas zusammen. Nach Opec-Angaben stehen aber die derzeit hohen Öl-Preise nicht offiziell auf der Tagesordnung.

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