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Wirtschaft: Deutsche Industrie wächst Exportboom dank

starker Weltwirtschaft

Düsseldorf Die deutsche Industrie wird in diesem Jahr voraussichtlich stärker wachsen als die deutsche Volkswirtschaft insgesamt. Grund dafür ist, dass die Dynamik der Weltwirtschaft wegen der starken Exportorientierung des Produzierenden Gewerbes stärker durchschlägt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum der Industrie von 1,6 Prozent. Im kommenden Jahr sei sogar ein Plus von 2,5 Prozent möglich – wenn auch aus dem Inland mehr Investitionsgüter nachgefragt werden. Bisher sind Produkte „made in Germany“ vor allem im Ausland gefragt.

Allerdings weisen die Forscher gleich auf eine Reihe von Risiken hin: Sollten Ölpreis und Euro weiter steigen, wären sinkende Gewinne und eine geringere Investitionstätigkeit mögliche Folgen. Der Prognose liegt ein Kurs von 1,25 Dollar je Euro zu Grunde. Derzeit würden die deutschen Industrieunternehmen zwar mit einem Aufschwung rechnen, schreibt das DIW in seinem am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht. Sie hätten allerdings Vorbehalte hinsichtlich der „Stärke und Breite“. Auch wenn Branchen wie der Maschinenbau, die Elektrotechnik und der Fahrzeugbau von der zusätzlichen Nachfrage der Rohstoff produzierenden Länder profitierten, dürften diese Effekte kaum ausreichen, um die negativen zu kompensieren, geben die Experten zu bedenken. In diesem Fall könnte das zuvor skizzierte Szenario eines kräftigen industriellen Aufschwungs gefährdet werden.

Zwischen Januar und März ist die Industrieproduktion lediglich um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Im Schlussquartal 2003 war sie noch um 2,1 Prozent gewachsen. Die Produzenten von Vorleistungsgütern, also den Produkten, die woanders zur Produktion weiterer Güter genutzt werden, haben als erste vom Aufschwung der Weltwirtschaft profitiert – bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2003. Der größte Produzent von Vorleistungsgütern ist die chemische Industrie; sie exportiert 52 Prozent ihrer Produktion. Das Institut rechnet für 2004 in der Chemie mit einem Produktionsplus von 2,1 Prozent, 2005 mit 3,5 Prozent. In diesem Jahr werden vor allem die Hersteller von Investitionsgütern vom globalen Aufschwung profitieren. Gemessen an der Wertschöpfung ist der Maschinenbau die größte Branche.

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