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Wirtschaft: Deutsche kaufen weniger Autos

Berlin - Die Deutschen kaufen immer weniger Neuwagen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) musste seine Absatzprognose für den deutschen Markt am Dienstag deshalb bereits zum zweiten Mal senken.

Berlin - Die Deutschen kaufen immer weniger Neuwagen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) musste seine Absatzprognose für den deutschen Markt am Dienstag deshalb bereits zum zweiten Mal senken. Der neue VDA-Präsident Matthias Wissmann kündigte in Frankfurt am Main an, dass in diesem Jahr statt der bisher angepeilten 3,4 Millionen Neuwagen maximal 3,2 Millionen verkauft werden – fast 300 000 weniger als 2006. Gründe für die Kaufzurückhaltung seien die Mehrwertsteuererhöhung und die anhaltende Diskussion über Kohlendioxid-Emissionen.

Trotz der Inlandsschwäche äußerte sich Wissmann positiv über die wirtschaftliche Lage. Die Branche profitiere von einer starken Nachfrage aus dem Ausland. Im ersten Halbjahr sind die Exporte der deutschen Hersteller um 12 Prozent gestiegen. Aktuelle Verkaufszahlen aus den USA, die am Dienstag veröffentlicht wurden, bestätigten diesen Trend. Demnach setzten VW und BMW im Juni deutlich mehr Fahrzeuge ab als noch ein Jahr zuvor. Bei BMW betrug das Plus sechs, bei VW sogar 15 Prozent. Daimler-Chrysler verkaufte dagegen 5,8 Prozent weniger Mercedes-Modelle.

In Deutschland brach der Autoabsatz im ersten Halbjahr um neun Prozent ein und blieb damit weit unter den Erwartungen der Branche. „Wir sind zuversichtlich, dass sich spätestens 2008 neben den starken Export auch der große Inlandserfolg einstellen wird“, sagte Wissmann. Der ehemalige Bundesverkehrsminister ist zuversichtlich, dass die Stimmung in Deutschland mit der IAA in Frankfurt wieder kippen werde. Die weltgrößte Branchenmesse im September soll der Branche neuen Schub geben.

Wissmann sieht eine „Verunsicherung der Verbraucher“ als Hauptgrund der Misere. Insbesondere die Diskussion um den Klimaschutz habe die Käufer in Deutschland zusätzlich verunsichert, sagte Wissmann, dessen Vorgänger Gottschalk im Mai den Posten räumen musste, weil führende Vertreter der Branche ihre Interessen in der Klimadiskussion nicht energisch genug vertreten sahen. Das will der Verband jetzt ändern: Zur IAA würden die deutschen Hersteller ein „Feuerwerk“ neuer Modelle vorstellen, kündigte Wissmann an. „Kraftstoffeffiziente Fahrzeuge sind also ein Erfolgsfaktor der deutschen Hersteller im Wettbewerb“, sagte der neue Verbandschef. fas(HB)/ro

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