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Wirtschaft: Deutsche legen mehr Geld auf die hohe Kante

Altersvorsorge das wichtigste Motiv

Frankfurt am Main - Die Deutschen haben zumindest mit Blick auf ihre privaten Finanzen ihren Wohlstand seit Anfang der 90er Jahre deutlich gesteigert. Jeder private Haushalt besaß Ende 2005 nach Abzug aller Schulden ein Finanzvermögen von durchschnittlich 70 000 Euro. Das waren rund 10 000 Euro mehr als noch Ende 2003 und, so Bundesbank-Präsident Axel Weber am Montag in Frankfurt, rund doppelt so viel wie 1990.

Im vergangenen Jahr haben die Deutschen vor allem für die private Altersvorsorge mehr zurückgelegt, zugleich profitierten sie von der guten Entwicklung an den Finanzmärkten. Brutto ist das Finanzvermögen der Privathaushalte 2005 um rund 180 Milliarden auf den Rekord von 4,26 Billionen Euro gewachsen, nach Abzug der Schulden von 1,57 Billionen Euro sind es netto derzeit rund 2,69 Billionen Euro.

Beim Sparen setzen die Deutschen zunehmend auf Investmentfonds. Ihr Anteil an den Geldanlagen liegt derzeit bei rund zwölf Prozent, Anfang der 90er Jahre waren es nur vier Prozent. Dagegen ist die Zahl der Haushalte, die direkt Aktien besitzen, seit Anfang der 90er Jahre nur leicht auf sieben Prozent gestiegen. Großen Wert legen die Deutschen nach Erkenntnissen der Bundesbank auch auf Lebensversicherungen: Ihr Anteil am Geldvermögen ist seit Anfang der 90er Jahre von einem Fünftel auf heute ein Viertel gestiegen. 35 Prozent des Vermögens stecken in Bankeinlagen.

Insgesamt sparten die Deutschen 2005 rund 10,7 Prozent ihrer verfügbaren Einkommen. Die Sparquote bewegt sich damit im Durchschnitt der vergangenen Jahre und liegt niedriger als etwa in Italien (12,1 Prozent) oder in Frankreich (11,6), aber höher als in den Niederlanden (6,0). In den USA war sie 2005 mit minus 0,2 Prozent sogar negativ. ro

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