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Wirtschaft: Deutsche Post freut sich über sinkenden Gewinn

Logistikkonzern verdient nach Verkauf der Postbank weniger – der weltweite Aufschwung beflügelt zugleich den Paketversand

Bonn - Steigende Transportmengen im Paket- und Frachtgeschäft haben die Deutsche Post zum Jahresauftakt stark beflügelt. „Wir sind schwungvoll und sehr erfolgreich in das Jahr 2011 gestartet“, sagte Vorstandschef Frank Appel bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal am Dienstag in Bonn. Der Umsatz sei deutlich gestiegen, die Profitabilität habe einen Sprung nach vorne gemacht. Finanzchef Larry Rosen ist nun optimistisch, die Jahresziele zu erreichen.

Im ersten Quartal profitierte die Post vom Wachstum im Expressgeschäft, der Fracht und der Lieferketten-Logistik. Die im Bereich DHL zusammengefassten Sparten trieben den Konzernumsatz um 7 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro nach oben. Weil zugleich die teuren Umstrukturierungen aus dem Vorjahr wegfielen, legte der operative Gewinn (Ebit) um 23 Prozent auf 629 Millionen Euro zu.

Wie erwartet musste die Post zwar einen kräftigen Gewinnrückgang um 81 Prozent auf 325 Millionen Euro ausweisen. Dies lag aber ausschließlich am Verkauf der Postbank Anfang 2010, der den Überschuss aufgebläht hatte. Bereinigt legte der Nettogewinn nun um 27 Prozent auf 381 Millionen Euro zu. Nach den großflächigen Umbauten sieht Rosen die Post für die Zukunft gerüstet. „Die Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen der vergangenen Jahre zahlen sich aus“, sagte er. Die Arbeiten an den großen Baustellen des Konzerns seien abgeschlossen. Weil die hohen Umstrukturierungskosten im Expressgeschäft wegfielen, verdoppelte sich der operative Gewinn der Sparte auf fast 216 Millionen Euro.

Die DHL-Sparten steuerten mit 363 Millionen Euro fast so viel zum operativen Ergebnis bei wie die langjährige Kernsparte Brief mit 373 Millionen Euro. Angesichts von E-Mail und Fax geht der Briefversand seit Jahren zurück. Dank des darin enthaltenen Paketgeschäfts blieb der Umsatz der Sparte mit 3,5 Milliarden Euro stabil. Der operative Gewinn sank aber um vier Prozent. Hier kamen die Anlaufkosten für den digitalen E-Postbrief zum Tragen, der für mehr Schwung im Briefgeschäft sorgen soll. Zudem muss die Post seit Mitte 2010 von Geschäftskunden Mehrwertsteuer verlangen und hat im Gegenzug Rabatte eingeräumt. Für den weiteren Jahresverlauf hofft die Post auf einen Gewinn von bis zu 2,4 Milliarden Euro, gespeist durch ein stabiles Briefgeschäft und steigende Verdienste bei DHL. dpa

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