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„Der Konzern ist besser aufgestellt als je zuvor“, sagt Post-Vorstandschef Frank Appel.

© dapd

Deutsche Post: Zwei Drittel mehr Gewinn

In Asien und im Internet laufen die Geschäfte bestens. Auch DHL bringt dem Bonner Konzern inzwischen solides Wachstum.

Für die Deutsche Post ist das Internet Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite kommunizieren immer mehr Menschen und Unternehmen online und verschicken daher immer weniger Briefe. Das sorgt für Rückgänge im einst so lukrativen Briefgeschäft. Auf der anderen Seite profitiert die Post in hohem Maße vom kräftig wachsenden Onlinehandel, denn sie liefert die im Netz bestellten Waren an die Kunden aus. Hinzu kommen deutliche Zuwächse auch im Express- und Logistikgeschäft, bei dem die Post die Warenströme internationaler Unternehmen rund um den Globus abwickelt.

Insgesamt gelang es dem Konzern im ersten Quartal des Geschäftsjahres, Umsatz und Gewinn stärker als von Analysten erwartet zu steigern. Diese Nachricht nahmen die Anleger zunächst positiv auf. Am Dienstag sprang die Aktie am Morgen um mehr als 1,6 Prozent in die Höhe, gab dann aber kräftig nach und verbuchte zum Handelsschluss ein Minus von 0,8 Prozent auf 14,14 Euro.

„Wir haben einen tollen Start in das neue Jahr hingelegt“, bilanzierte Post-Finanzchef Larry Rosen. Für Unternehmenschef Frank Appel sind die Quartalszahlen ein „eindeutiger Beweis dafür, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden“. Rosen rechnet trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten nicht mit einem Einbruch der Geschäfte in Asien. Dort erwartet der Finanzchef 2012 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von sieben bis acht Prozent. Die Post werde davon weiter profitieren. Der Konzern ist in der Wachstumsregion stärker präsent als viele Wettbewerber. Damit kann der Konzern auch die Probleme in Südeuropa verkraften, wo harsche Sparprogramme der Euro-Schuldenstaaten das Wachstum bremsen.

Nach den gut angelaufenen ersten drei Monaten bekräftigte die Post trotz unsicherer konjunktureller Aussichten ihre Prognose für das Gesamtjahr. Demnach erwartet der weltweit breit aufgestellte Post- und Logistikkonzern ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres legte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um fast zehn Prozent auf 691 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg um 4,3 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Der Gewinn wuchs sogar um 64 Prozent auf 533 Millionen Euro. Dazu trugen jedoch auch Sondereffekte im Volumen von 186 Millionen Euro aus dem Postbank-Verkauf an die Deutsche Bank bei.

Der Bereich Brief – zu dem auch das deutsche Paketgeschäft gehört – steuerte 393 Millionen Euro zum Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei. DHL – wozu das Expressgeschäft sowie die Fracht- und die Lagerlogistik zählen – erreichte im ersten Quartal ein Ebit von 409 Millionen Euro.

Die DHL-Bereiche Express und Logistik mit ihrem globalen Netzwerk sind inzwischen zum Wachstumstreiber und stabilen Gewinnbringer des Konzerns aufgestiegen. Das Unternehmen sieht sich hier weltweit als die Nummer eins. Weitere Investitionen in die Flugzeugflotte, den Ausbau des Netzwerkes und in moderne Lagerhäuser sollen für weiteres Wachstum sorgen. Das Luftdrehkreuz in Cincinnati in den Vereinigten Staaten soll für fast 50 Millionen Dollar ausgebaut werden, in China hat der Konzern rund 175 Millionen Dollar in ein neues nordasiatisches Drehkreuz investiert. (mit dpa)

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