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Wirtschaft: Deutsche rauchen wieder mehr - Billigmarken machen BAT zu schaffen

Der Zigarettenkonsum in Deutschland nimmt wieder zu: Im Jahr 1999 wurden 173,3 Milliarden Stück geraucht, das sind 1,9 Milliarden oder 1,1 Prozent mehr als noch 1998, teilte der Tabakkonzern BAT am Dienstag in Hamburg mit. Der Tabakkonsum liege damit wieder auf dem Höchstniveau der frühen 90er Jahre.

Der Zigarettenkonsum in Deutschland nimmt wieder zu: Im Jahr 1999 wurden 173,3 Milliarden Stück geraucht, das sind 1,9 Milliarden oder 1,1 Prozent mehr als noch 1998, teilte der Tabakkonzern BAT am Dienstag in Hamburg mit. Der Tabakkonsum liege damit wieder auf dem Höchstniveau der frühen 90er Jahre. Der Anteil der industriell hergestellten Zigaretten betrug laut BAT 80 Prozent, etwa 141 Milliarden Stück. Voll im Trend liegen die Leicht-Marken, die schon 30 Prozent am gesamten Markt halten.

Bedrohlich für die großen Markenhersteller ist der Run auf die billigen Marken der Handelsketten, deren Absatz 1999 um 19 Prozent gestiegen ist. Die Eigenmarken der Ketten sind pro Packung mehr als eine Mark billiger als Markenzigaretten, die gigantische Summen in die Werbung stecken. Wenn man zu den Handelsmarken andere Billigprodukte wie Tobacco Rolls oder Selbstgedrehte hinzuaddiert, kommt schon jede vierte Zigarette in Deutschland aus dem untersten Preissegment.

BAT (West, HB, Lord, Pall Mall) ist nach der Fusion mit Rothmans der nach Reemtsma (West, R6) zweitgrößte Zigarettenkonzern in Deutschland. Weltweit ist BAT auch die Nummer zwei, allerdings nach dem US-Hersteller Philipp Morris (Marlboro). Bei einem Absatz von 26,3 Milliarden Zigaretten in Deutschland und 65,6 inklusive Osteuropa machte BAT 1999 einen Umsatz von sieben Milliarden Mark, wovon ein Gewinn vor Steuern von 385 Millionen Mark übrig blieb. Der Jahresüberschuss der deutschen Konzerntochter nach Steuern betrug 209 Millionen Mark nach 200 Millionen 1998.

Nach der Übernahme des Konkurrenten Rothmans will die deutsche BAT-Organisation in diesem Jahr ihre Position im Markt festigen. "Jetzt kommt es zunächst darauf an, die neu hinzu gekommenen Zigarettenmarken wie Lord Extra und Golden American in das vorhandene Sortiment zu integrieren und eine gemeinsame Strategie am deutschen Markt umzusetzen", sagte der Chef der deutschen BAT-Firmen, Georg C. Domizlaff. Die Muttergesellschaft British American Tobacco (BAT) sei durch den Rothmans-Kauf ihrem Ziel näher gekommen, der weltweit größte Anbieter von Tabakprodukten zu werden, sagte Domizlaff. "Wir setzen weiterhin auf unsere Wachstumsmarken Lucky Strike, Gauloises Blondes und Pall Mall", sagte Domizlaff. Die Lucky Strike war mit einem Absatzplus von 24 Prozent im vergangenen Jahr die am schnellsten wachsende Marke im deutschen Markt.

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