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Wirtschaft: Deutsche Telekom: Breitband-Kabelnetz wir verkauft

Zu erwartende Milliardenerlöse aus dem Verkauf eines Großteils des Fernsehkabelnetzes haben die Talfahrt der Telekom-Aktie unterbrochen. Das Papier stieg am Freitag um zeitweise mehr als drei Prozent auf rund 26 Euro.

Zu erwartende Milliardenerlöse aus dem Verkauf eines Großteils des Fernsehkabelnetzes haben die Talfahrt der Telekom-Aktie unterbrochen. Das Papier stieg am Freitag um zeitweise mehr als drei Prozent auf rund 26 Euro. Am Nachmittag lag die T-Aktie - entgegen dem Trend im Aktienindex Dax - mit rund 25,50 Euro noch mit zwei Prozent im Plus.

Die Deutsche Telekom hatte zuvor bekannt gegeben, dass der Verkauf des TV-Kabelnetzes bis zur Jahresmitte abgeschlossen werden solle. Die Mehrheit an den sechs in ihrer Hand verbliebenen Regional-Kabelnetzen wolle die Investorengemeinschaft Klesch-Liberty-Media erwerben. Dazu sei mit dieser Gruppe eine Absichtserklärung unterzeichnet worden.

Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. In Presseberichten wird aber von bis zu zehn Milliarden Mark ausgegangen. Das "Wall Street Journal" bezifferte den Preis für 55 Prozent der Anteile in seiner Online-Ausgabe auf mehr als vier Milliarden Mark. Schulden würden jedoch nicht übernommen. Das "Handelsblatt" berichtete dagegen, Branchenkreise rechneten damit, dass der Telekom aus dem Verkauf der Anteile bis zu zehn Milliarden Mark zuflössen. Das britisch-amerikanische Konsortium beabsichtige, in sechs deutschen Kabelregionen die Mehrheit von 55 Prozent mit einer Option auf weitere 20 Prozent minus einer Stimme zu erwerben, teilte der Bonner Konzern weiter mit.

Dabei handelt es sich um die Regionen Bayern, Berlin/Brandenburg, Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen. In diesen Bundesländern seien über zehn Millionen Haushalte am Kabel.

Bisher hat die Deutsche Telekom die Mehrheit an den Kabelnetzen in Nordrhein-Westfalen und Hessen für 5,67 Milliarden Mark verkauft. In Baden-Württemberg soll der Vertrag mit Callahan in den nächsten Monaten umgesetzt werden. In Branchenkreisen wird auch in diesem Fall ein Verkaufserlös in Milliarden-Höhe für möglich gehalten.

Durch den Mehrheitsverkauf der deutschen Fernsehkabelnetze könnte der Bonner Konzern somit mehr Geld einnehmen, als die Lizenzen für UMTS in Deutschland gekostet haben. Nach Unternehmensangaben waren dafür 16 Milliarden Mark erforderlich. Die Telekom AG bleibt an den Kabelnetzen langfristig mit 25 Prozent und einer Stimme beteiligt.

Die Investorengruppen wollen das Kabelnetz zu einem Multimedia-Angebot ausbauen. Neben den Fernsehkanälen sollen auch Telefon- und Internetdienste angeboten werden.

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