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Wirtschaft: Deutschland bremst

Wachstum in der EU BRÜSSEL (tog).Die Europäische Kommission erwartet ein günstiges Wirtschaftsklima für den Start des Euro.

Wachstum in der EU BRÜSSEL (tog).Die Europäische Kommission erwartet ein günstiges Wirtschaftsklima für den Start des Euro.In ihrer konjunkturellen Vorausschau, die sie gleichzeitig mit dem Euro-Konvergenzbericht am Mittwoch in Brüssel vorgestellt hat, rechnet die Brüsseler Behörde für dieses Jahr mit einem Wachstum von 2,8 Prozent und für 1999 von 3,0 Prozent.Man habe die ursprünglich noch höheren Erwartungen allerdings, so berichtete EU-Kommissar Yves-Thibault de Silguy, geringfügig zurückschrauben müssen, weil sich die Asienkrise, aber auch das schwächere Wachstum in Deutschland negativ auf den europäischen Aufschwung ausgewirkt habe.Dagegen habe aber die Konjunktur in Frankreich stärker als erwartet angezogen.Besonders die stärkeren Investitionen seien ein Beweis für das wachsende Vertrauen der Wirtschaft. Wenige Montate vor Einführung des Euro seien die ökonomischen Grunddaten gesund - eine gute Voraussetzung für Wachstum und die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.Die Inflation, die schon jetzt auf einem historischen Tiefstand sei, wird nach den Brüsseler Berechnungen weiter im EU-Durchschnitt unter 2 Prozent liegen.Auch die langsfristigen Zinsen seien bei 5,5 Prozent auf einem historischen Tiefstand.Die Haushaltskonsolidierung werde europaweit fortgesetzt.In Brüssel erwartet man deshalb im nächsten Jahr ein durchshcnittliches Defizit von nur noch 1,6 Prozent (Maastrichter Kriterium 3 Prozent). Weniger erfreulich sei der Schuldenstand einiger Euro- Mitgliedstaaten, räumte EU- Kommissionspräsident Jacques Santer am Mittwoch ein.Außer Frankreich, Finnland und Luxemburg liegen alle über der Maastrichter Höchstgrenze von 60 Prozent.Da aber alle - außer dem Sonderfall Deutschland - kontinuierlich Schulden abgebaut haben, konnten sie dennoch vertragsgemäßt das Gütesiegel der Kommission erhalten.Belgien und Italien sind allerdings nach wie vor zu jeweils 122 Prozent verschuldet.Doch beide Staaten seien immerhin mit einer rigiden Sparpolitik auf dem richtigen Weg, meinten Santer und de Silguy am Mittwoch.Sie hätten schriftliche Erklärungen abgegeben, ihre Konsolidierungspolitik fortzusetzen.Spätestens 2003, so hat die Regierung in Rom versprochen, will sie die Altschulden auf unter 100 Prozent abgebaut haben. Äußerst kritisch äußerte sich EU- Kommissionspräsident Jacques Santer am Mittwoch zum andauernden Streit über die Benennung des ersten Präsidenten der künftigen Europäischen Zentralbank.Die Mehrheit der EU-Mitglieder hält am amtierenden Präsidenten des EWI, Wim Duisenberg, fest.Die Regierung in Paris hat dagegen den Präsidenten der französischen Zentralbank Jean-Claude Trichet vorgeschlagen.Die Entscheidung der Regierungen sei längst überfällig, sagte Santer.Wenn man sie hinausschiebe, gewinne man nichts.Ein so wichtiges Amt an der Spitze der Europäischen Zentralbank dürfe nicht ,,zur Geisel eines Personalstreits" gemacht werden._Ende

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