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Wirtschaft: Deutschland fehlen die Gründer

Berlin - Deutschland mangelt es an Gründergeist: Nur noch 29 Prozent aller Erwerbstätigen können sich vorstellen, ein Unternehmen zu gründen. Nach einer Berechnung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die dem Handelsblatt vorliegt, wird es 2050 in Deutschland eine Million weniger Selbstständige geben.

Berlin - Deutschland mangelt es an Gründergeist: Nur noch 29 Prozent aller Erwerbstätigen können sich vorstellen, ein Unternehmen zu gründen. Nach einer Berechnung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die dem Handelsblatt vorliegt, wird es 2050 in Deutschland eine Million weniger Selbstständige geben. Eine solche Entwicklung könnte auf Kosten der Innovationsfähigkeit in der Bundesrepublik gehen. Denn erfindungsreiche Unternehmen gelten als Erneuerer für die gesamte Wirtschaft.

Der DIHK sieht ein Problem für den Wohlstand. „Wir haben eine stark vom Mittelstand geprägte Wirtschaftsstruktur, die vom aktiven Unternehmertum lebt“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Schon im vergangenen Jahr war die Zahl der Gründungen auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung gesunken: 2012 hatten sich dem Institut für Mittelstandsforschung zufolge nur 350 000 Menschen selbstständig gemacht, 12,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Schweitzer forderte von der Politik, Firmengründungen zu vereinfachen. „Es muss flächendeckend einheitliche Anlaufstellen geben. Sie laufen heute noch immer von Pontius zu Pilatus, wenn Sie ein Unternehmen gründen wollen“, bemängelte er. Außerdem müsse die Bereitstellung von Risikokapital erleichtert werden. Schweitzer sieht ebenso einen Mangel an Risikobereitschaft. „Auf der anderen Seite wird Scheitern nicht akzeptiert. Man ist gesellschaftlich geächtet, wenn man mit einem Unternehmen Schiffbruch erleidet. Beide Aspekte gemeinsam haben eine lähmende Wirkung.“ str/sig/HB

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