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Deutschland: Top-Konzerne über Aufsichtsräte stark verflochten

Deutschlands Top-Konzerne sind über ihre Aufsichtsräte immer noch stark verflochten. Ex-Bayer-Chef Schneider hält die meisten Mandate in Dax-Konzernen.

Berlin - Die mächtigsten Aufsichtsräte des Landes sitzen gemeinsam in zahlreichen Kontrollgremien von Dax-Unternehmen, wie aus einer am Freitag vorgestellten Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervorgeht. Die meisten Mandate hält dabei Ex-Bayer-Chef Manfred Schneider, der den Aufsichtsräten von sieben Dax-Unternehmen angehört. Der frühere ThyssenKrupp-Chef Gerhard Cromme und der ehemalige Eon-Chef Ulrich Hartmann folgen mit je fünf Mandaten, darunter je ein Chefposten. Zugleich betonte die DSW, es seien aber kaum noch aktive Vorstände als Aufsichtsräte tätig und es gebe weniger Interessenkonflikte.

Die DSW wertete für ihre Rangliste neben den Aufsichtsratsmandaten auch die Zahl der Mandate in den für die Unternehmenskontrolle wichtigen Ausschüssen aus. In den Aufsichtsräten von acht Dax-Unternehmen sitzen mindestens drei der Kontrolleure aus den Top-Ten dieser Rangliste zusammen. Unter den ersten Zehn befinde sich kein aktiver Vorstand. Allerdings gebe es zahlreiche Fälle, in denen ein Vorstandsvorsitzender direkt an die Spitze des Aufsichtsrats wechsle.

Die Vergütungen der Aufsichtsräte bewegen sich laut DSW zwischen einem Jahresgehalt von 58.000 Euro beim Halbleiter-Hersteller Infineon und den 352.000 Euro, die der Aufsichtsratsvorsitzende des Pharmaunternehmens Schering, Giuseppe Vita, für seine Arbeit erhält. (tso/AFP)

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