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Wirtschaft: Deutschland und Frankreich lassen Zinsen unverändert

FRANKFURT (MAIN) (Tsp).Anders als die amerikanische Notenbank, die am vergangenen Dienstag die dritte Leitzinssenkung innerhalb von zwei Monaten beschloß, wollen die deutschen und die französischen Währungshüter die Leitzinsen nicht senken.

FRANKFURT (MAIN) (Tsp).Anders als die amerikanische Notenbank, die am vergangenen Dienstag die dritte Leitzinssenkung innerhalb von zwei Monaten beschloß, wollen die deutschen und die französischen Währungshüter die Leitzinsen nicht senken.Sowohl die Deutsche Bundesbank als auch die Bank von Frankreich setzten am Donnerstag, sechs Wochen vor dem Start des Euro, kein zinspolitisches Signal.

Der französische Interventionssatz beträgt damit nach wie vor 3,3 Prozent, die deutschen Leitzinsen, der Diskont- und der Lombardsatz, verharren seit April 1996 weiterhin auf dem Niveau von 2,5 Prozent bzw.4,5 Prozent.Auch den sogenannten dritten Leitzins - den Satz für die Wertpapierpensionsgeschäfte - ließen die deutschen Währungshüter unverändert bei 3,30 Prozent.Die nächsten beiden Mengentender sollen zum entsprechenden Festzins ausgeschrieben werden.Zuletzt war dieser Satz im Oktober vergangenen Jahres um 0,3 Prozent erhöht worden.Die Fachleute gehen davon aus, daß der Satz von 3,3 Prozent auch der erste aktuelle Geldmarkt-Zinssatz der elf Euro-Teilnehmerländer sein wird.

Allerdings hat sich das Wachstum der deutschen Geldmenge beschleunigt.Im Oktober übertraf die Geldmenge M3 ihren Durchschnittswert vom vierten Quartal 1997 um 4,9 Prozent, was einer Jahresrate von 5,3 Prozent entspricht - nach 4,9 und 4,7 Prozent in den beiden Vormonaten.Zur Geldmenge M3 zählen der Bargeldumlauf, Sichteinlagen und Termingelder bis vier Jahre sowie Spareinlagen.Die Entwicklung von M3 gilt als wichtigster Indikator für die weitere Zinspolitik, weil sich aus einem starken monetären Wachstum mögliche Inflationsgefahren ableiten lassen.Für 1998 hat sich die Bundesbank ein M3-Wachstum in der Größenordnung von drei bis sechs Prozent zum Ziel gesetzt.Die Geldmengenausweitung wurde zuletzt gefördert, weil Anleger langfristig gebundene Geldanlagen aufgelöst hätten, hieß es.

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