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Wirtschaft: DGZ-Deka-Bank: Vorstand hält wenig von Einstieg bei Bankgesellschaft

Der Vorstand der DGZ-Deka-Bank hält von einem möglichen Einstieg des eigenen Hauses bei der schwer angeschlagenen Bankgesellschaft Berlin offenbar wenig. "Wenn zentrale Aufgaben an uns herangetragen werden, muss die oberste Maxime für uns immer lauten: betriebswirtschaftliche Vernunft unter Berücksichtigung sparkassenpolitischer Belange - und nicht umgekehrt", sagte DGZ-Deka-Vorstandschef Manfred Zaß am Montag auf der Bilanz-Pressekonferenz.

Der Vorstand der DGZ-Deka-Bank hält von einem möglichen Einstieg des eigenen Hauses bei der schwer angeschlagenen Bankgesellschaft Berlin offenbar wenig. "Wenn zentrale Aufgaben an uns herangetragen werden, muss die oberste Maxime für uns immer lauten: betriebswirtschaftliche Vernunft unter Berücksichtigung sparkassenpolitischer Belange - und nicht umgekehrt", sagte DGZ-Deka-Vorstandschef Manfred Zaß am Montag auf der Bilanz-Pressekonferenz. Zu einer definitiven Absage konnten sich aber weder er noch sein designierter Nachfolger Axel Weber durchringen. Es gebe für einen Einstieg bei der Bankgesellschaft weder einen Auftrag des DGZ-Deka-Verwaltungsrates noch eine Vorlage des Vorstandes. Selbst wenn die DGZ-Deka, der Investmentfonds-Dienstleister des Sparkassensektors, nur eine Platzhalter- Rolle spielen solle, gehe die Betriebswirtschaft vor, sagte Zaß. "Wir wollen für die Bank nur das machen, was den Nutzen des Hauses nährt". Generell verschließe sich die DGZ-Deka aber nicht der Diskussion über die Verwendung von verfügbaren Ressourcen.

Während ein möglicher Einstieg bei der Bankgesellschaft zumindest im Ansatz offen bleibt, wird die DGZ-Deka zusammen mit den öffentlichen Versicherern bereits zum 1. Juli ein konkretes Produkt für die "Riester-Rente" und damit die private Altersvorsorge auf den Tisch legen. Es wird die Rentenversicherung und die Fondsanlage kombinieren und damit eine garantierte Mindestverzinsung mit den Ertragschancen eines Investmentfonds bieten. "Angesichts der Dimension des Marktes mit einem Volumen von schätzungsweise 170 Milliarden Euro bis zum Jahr 2008 und wegen des Wettbewerbsdrucks müssen die Sparkassen die Angelegenheit zum Thema Nummer eins machen", sagt Zaß.

Bei ihrer Aufholjagd im Investmentfondsgeschäft mit der Deutsche Bank-Tochter DWS hat die DGZ-Deka im ersten Quartal einen empfindlichen Dämpfer erfahren. Das insgesamt verwaltete Fondsvermögen ging wegen der Börsenflaute im Vergleich zu Ende 2000 um 5,4 Milliarden auf 128,9 Milliarden Euro zurück. Netto konnten nur 3,6 Milliarden Euro frisches Kapital eingesammelt werden, in den ersten vier Monaten 2000 waren es über elf Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte die DGZ-Deka den Marktführer DWS im Neugeschäft bereits überrundet. Der Marktanteil beim insgesamt verwalteten Vermögen kletterte auf 14,4 Prozent und lag damit leicht über der DWS. Bei Publikumsfonds allein allerdings hinkt die DGZ-Deka noch hinter der DWS hinterher. "Wir haben unser Marktpotenzial bisher nur zu maximal 60 Prozent ausgeschöpft", räumt Zaß ein.

Insgesamt kann man bei der DGZ-Deka allerdings mit dem Jahr 2000 hochzufrieden sein. "Wir haben ein Ergebnis erreicht, das nur schwer zu wiederholen sein dürfte", sagt Zaß. Das Ergebnis nach Steuern verdoppelte sich nahezu von 116 auf 227 Millionen Euro, die Dividende für die Anteilseigner, die Sparkassen und die Landesbanken, kletterte von sieben auf acht Prozent. Die Eigenkapitalrendite lag damit vor Steuern bei 37 Prozent.

ro

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