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Wirtschaft: Die Aktien der Baukonzerne halten nicht mit

DÜSSELDORF (shf/jun/HB).Nach den Hiobsbotschaften des vergangenen halben Jahres haben die großen börsennotierten Bauunternehmen Mühe, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

DÜSSELDORF (shf/jun/HB).Nach den Hiobsbotschaften des vergangenen halben Jahres haben die großen börsennotierten Bauunternehmen Mühe, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.Zwar haben sich die meisten Bauaktien von ihren Tiefstkursen zu Jahresbeginn inzwischen wieder kräftig erholt.Gegenüber der Jahresmitte 1997 aber haben sie kaum Boden gutgemacht.Stärkster Verlierer ist Wayss & Freytag mit 68 Prozent, Gewinner Hochtief mit zehn Prozent - der Entwicklung von Dax und MDax hinken auch die Gewinner weit hinterher.

Dem Essener Hochtief-Konzern bescheinigen Analysten nach wie vor das beste Potential.Neben Hochtief haben für 1997 auch Strabag und die Unternehmen des Walter-Bau-Konzerns bessere operative Zahlen ausgewiesen.Negativ überraschte ein hoher Fehlbetrag bei Wayss & Freytag, und Bilfinger + Berger mußte einen regelrechten Ertragseinbruch verkraften.Beim angeschlagenen Branchenführer Philipp Holzmann gab es wieder sehr hohe operative Verluste, Wertberichtigungen und Sonderbelastungen von zusammen 1,5 Mrd.DM.

Rückenwind von der Konjunktur ist zwar nicht in Sicht, weil die Bauleistung im Inland auch 1998 weiter schrumpfen dürfte.Trotzdem aber erwartet die Mehrzahl der Unternehmen in diesem Jahr positive Ergebnisse: Die Strukturmaßnahmen der vergangenen zwei Jahre und der kräftige Personalabbau könnten sich endlich auswirken.Die führenden sechs Bauunternehmen haben im Jahre 1996 ihre Inlandsbelegschaft um zusammen gut 10 000 und 1997 um weitere 12 000 Mitarbeiter verkleinert.

Dazu kommt, daß sich die Großen der Branche in den vergangenen Jahren kräftig im Ausland engagiert haben und sich mit neuen Dienstleistungen von der reinen Inlandsbaukonjunktur gelöst haben.Dies wird für die weitere Entwicklung der großen börsennotierten Baukonzerne entscheidend sein.Dennoch wurden die Mühen und Risiken dieser Diversifizierungs-Strategien bisher offensichtlich erheblich unterschätzt.Einen Hinweis dafür geben nicht nur die gewaltigen Verluste von Holzmann im Auslandsgeschäft und der Projektentwicklung, sondern auch die Probleme von Dywidag im Werkgeschäft oder die anhaltenden Defizite von Bilfinger auf dem Gebiet der Umwelttechnik.Diese Unwägbarkeiten bremsen auch die Börsenentwicklung des Hochtief-Papiers, obwohl der Essener Konzern bisher weder aus dem Inland noch aus dem Ausland mit negativen Nachrichten aufwarten mußte und auf dem Weg zum Systemführer und Dienstleister bereits wichtige Schritte zurückgelegt hat.Neben dem Bau des Internationalen Flughafens von Athen, den Hochtief zusammen mit Partnern betreiben will, hat der Baukonzern Anteile an der Flughafengesellschaft Düsseldorf gekauft und bewirbt sich um die Privatisierung der Berliner Flughäfen.

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