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Wirtschaft: Die Angst bleibt

Beim Armaturenhersteller Grohe ist die Lage zwei Jahre nach der Übernahme durch die Texas Pacific Group und die Investmentbank CSFB noch immer gespannt. Das ursprünglich hoch rentable Unternehmen war zum Sanierungsfall geworden, nachdem die Investoren zur Finanzierung des Kaufs die Verschuldung auf über eine Milliarde Euro hochgetrieben hatten.

Beim Armaturenhersteller Grohe ist die Lage zwei Jahre nach der Übernahme durch die Texas Pacific Group und die Investmentbank CSFB noch immer gespannt. Das ursprünglich hoch rentable Unternehmen war zum Sanierungsfall geworden, nachdem die Investoren zur Finanzierung des Kaufs die Verschuldung auf über eine Milliarde Euro hochgetrieben hatten. Seitdem gehen gut 80 Millionen Euro des Umsatzes von zuletzt 865 Millionen Euro nur für Zins und Tilgung drauf. Zur Kostensenkung sollten ursprünglich 3000 Jobs in Deutschland zu Gunsten des Ausbaus der Werke in Niedriglohnländern gestrichen werden. Nach öffentlichen Protesten der Belegschaft einigten sich Vorstand und Betriebsrat auf 943 Kündigungen. Statt dreier Werke wurde nur das im brandenburgischen Herzberg geschlossen, während in Portugal und Thailand mehr als 1000 neue Mitarbeiter eingestellt wurden. Wegen der gut laufenden Verkäufe im Ausland nahm der Vorstand 115 der geplanten Kündigungen zurück. Doch die Mitarbeiter „leben weiter in Angst“, weil es keine verbindlichen Aussagen über die Zukunft der deutschen Standorte gebe, sagt ein Betriebsrat des Werkes Lahr im Schwarzwald. Unklar ist, wann das Unternehmen die roten Zahlen hinter sich lassen kann. Vorstandschef David Haines kündigte lediglich an, das Unternehmen gehe voraussichtlich in drei bis vier Jahren an die Börse. hsc

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