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Wirtschaft: Die Bahn bleibt Favorit

BERLIN (Sp).Die Deutsche Bahn AG bleibt Favorit der Berliner Senatswirtschaftsverwaltung bei den Privatisierung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) - die BVG soll nicht an den französischen Konzern Vivendi verkauft werden.

BERLIN (Sp).Die Deutsche Bahn AG bleibt Favorit der Berliner Senatswirtschaftsverwaltung bei den Privatisierung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) - die BVG soll nicht an den französischen Konzern Vivendi verkauft werden.Der Sprecher der Wirtschaftsverwaltung, Michael Wehran, dementierte einen Bericht der Berliner Morgenpost, in dem dies behauptet worden war.Das Blatt hatte berichtet, Vivendi wolle die Buslinien der BVG kaufen.Vivendi, zweitgrößter Nahverkehrsanbieter Frankreichs, und die noch landeseigene BVG stehen demnach in engem Kontakte.Die BVG verweigerte jegliche Stellungnahme.

Wehran sagte, die Wirtschaftsverwaltung sei "irritiert" über den Bericht.Man wisse nichts von Verhandlungen mit dem französischen Unternehmen.Allerdings sei die Wirtschaftsverwaltung grundsätzlich offen für Interessenten, auch für ausländische, weil Berlin sein Profil als "Drehscheibe nach Osten" schärfen wolle.Wehran sagte weiter, die Unternehmensleitung der BVG habe gegenüber der Wirtschaftsverwaltung ebenfalls zugesichert, nicht mit Vivendi-Chef Jean-Marie Messier gesprochen zu haben.Möglich sei allenfalls, daß bei informellen Gesprächen darüber gesprochen worden sei.

Nach den neuen EU-Richtlinien müßte ein Zusammenschluß von BVG und Deutscher Bahn zu einer Nahverkehrs-Holding europaweit ausgeschrieben werden.Vivendi besitzt bereits eine 60-Prozent-Beteiligung an der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft.

Die Chancen der zu 100 Prozent landeseigenen BVG als Betreiber der Berliner Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen im europäischen Wettbewerb gelten wegen unterdurchschnittlicher Produktivität als schlecht.Die Einnahmen pro Mitarbeiter betragen laut Bericht 45 000 DM.In München oder Stuttgart seien es dagegen über 100 000 DM.Die Zahl der Fahrgäste pro Mitarbeiter liege 25 Prozent unter dem Durchschnitt aller großen deutschen Verkehrsunternehmen.

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