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Wirtschaft: Die Banken versagen

Daniel Rhee-Piening

Es ist wie das Pfeifen im Walde. Der Markt für Neuemissionen kommt in Deutschland nicht in Gang. Börsianer und Kleinanleger zeigen neuen Unternehmen die kalte Schulter. Doch die Emissionsbanken wollen allenfalls von einem temporären Problem sprechen und hoffen auf eine Wende zum Besseren spätestens mit dem Börsengang der Postbank am 21. Juli.

Sicherlich, der Versuch der ING Bank, XFab an die Börse zu bringen, konnte dilettantischer nicht ausfallen, und auch bei Siltronic blieben Fragen offen. Etwa die, warum ein Unternehmen, das tiefrote Zahlen schreibt, von den beteiligten Banken so hoch bewertet wird. Auch beim gerade verschobenen Börsengang von ATU dürfte die Bewertung eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Offenbar sind die Preisvorstellungen der Verkäufer von ATU auch einfach zu hoch. Über den Unternehmenswert lässt sich streiten. Doch regt ATU mit seinen Autowerkstätten nicht gerade die Fantasie an, und ein Großteil der Einnahmen aus dem Börsengang sollte nicht etwa in Wachstumsprojekte, sondern in die Taschen der Alteigentümer fließen.

Die Emissionsbanken sind gefordert, Unternehmern, die den Gang an die Börse wagen wollen, richtig zu beraten. Und ihnen zu sagen, dass sie damit eine Verantwortung für den Standort Deutschland übernehmen. Denn werden die Anleger an der Börse durch fehlende Prospekte und übertriebene Erwartungen verprellt, fehlt am Schluss allen Unternehmen das Geld für Wachstum.

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