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Wirtschaft: Die Betriebsrente braucht Garantien

Von Heike Jahberg Betriebsrenten haben derzeit kein gutes Image. Dafür haben Unternehmen wie die Commerzbank oder Gerling gesorgt.

Von Heike Jahberg

Betriebsrenten haben derzeit kein gutes Image. Dafür haben Unternehmen wie die Commerzbank oder Gerling gesorgt. Aber auch die Gesundheitspolitiker aller Parteien haben ihren Beitrag geleistet. Um das Gesundheitswesen zu retten, verdonnerten sie die Betriebsrentner dazu, doppelt so hohe Kassenbeiträge zu zahlen wie bisher.

Jetzt müssen endlich gute Nachrichten her, meint die Regierung. Sie plant eine große Reform der Betriebsrenten. Das System soll einfacher werden und flexibler. Sonderregeln werden gestrichen, und Arbeitnehmer sollen künftig bei einem Jobwechsel ihre Betriebsrente mitnehmen können.

Schade nur, dass die Reform in Wirklichkeit eine Mogelpackung ist. Beispiel Arbeitgeberwechsel: Nach den Plänen der Regierung soll man nur Verträge mitnehmen können, die nach dem 1. Januar 2005 geschlossen werden. Damit werden all die Beschäftigten bestraft, die bereits frühzeitig in die betriebliche Altersvorsorge investiert haben. Und selbst diejenigen, die in den Genuss der neuen Wechselfreiheit kommen sollen, müssen genau rechnen, ob sich das überhaupt lohnt. Wenn die ersten Jahresprämien für die Vertreterprovision draufgehen und man beim neuen Arbeitgeber wieder bei Null anfängt, ist der Wechsel nichts wert.

Statt halbherziger Reförmchen braucht die Betriebsrente Garantien. Wer heute nicht weiß, wie seine Beiträge in Zukunft steuer- und versicherungstechnisch behandelt werden, kann nicht kalkulieren. Das ist unfair. Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Vorsorge Opfer zu bringen. Im Gegenzug brauchen sie eine verlässliche Perspektive.

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