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Wirtschaft: Die Börse feiert VW

Berlin - Der Volkswagen-Konzern ist mit hohem Tempo ins Jahr 2012 gestartet. Obwohl die Kernmarke VW auf dem schwachen europäischen Markt zunehmend unter Druck steht, konnten Gewinnbringer wie Audi und Bentley das Gesamtergebnis nach oben treiben.

Berlin - Der Volkswagen-Konzern ist mit hohem Tempo ins Jahr 2012 gestartet. Obwohl die Kernmarke VW auf dem schwachen europäischen Markt zunehmend unter Druck steht, konnten Gewinnbringer wie Audi und Bentley das Gesamtergebnis nach oben treiben. Der Konzernumsatz kletterte in den ersten drei Monaten des Jahres um 26 Prozent auf 47,3 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern lag sogar 86 Prozent höher, bei 3,2 Milliarden Euro. Der operative Gewinn – also ohne Buchhaltungstricks – stieg um zehn Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Der Anteil am Weltmarkt vergrößerte sich von 11,9 auf 12,2 Prozent.

Die Börse zeigte sich überrascht vom starken Auftritt des Dax-Konzerns. Die VW-Aktie stieg um mehr als acht Prozent. Dabei gab sich der VW-Vorstand betont konservativ. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde nicht verändert: Der Umsatz soll steigen, den operativen Gewinn will VW auf dem Niveau von 2011 halten. „Wir haben ein erstes Quartal nach Maß hingelegt“, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn. „Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch verwies auf die „finanzielle Stärke und Solidität“. Im ersten Quartal betrug die Netto-Liquidität im Automobilbereich 15,8 Milliarden Euro. Aus dem brummenden Geschäft in China flossen 850 Millionen Euro in die Bilanz.

Frank Schwope, Autoanalyst der NordLB, sprach in einem Kommentar von Umsätzen und Ergebnisgrößen „in schwindelerregender Höhe, die andere Großkonzerne nicht mal im Gesamtjahr erreichen“. So habe etwa Renault 2011 einen Umsatz von 42,6 Milliarden Euro und ein Nachsteuerergebnis von 2,1 Milliarden Euro erzielt. Bei den Absatzzahlen fahre der Volkswagen-Konzern einmal mehr der Konkurrenz davon, schrieb Schwope. Die unvollendete Lkw-Allianz von MAN und Scania, die Porsche-Übernahme sowie der Streit mit Suzuki seien aber noch „Baustellen“ im Konzern.

Die konzernweite Einführung des „modularen Querbaukastens“, der die kostengünstige Verwendung von Gleichteilen bei unterschiedlichen Modellen ermöglicht, bindet überdies in den kommenden Monaten Personal und Kapital. mot

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