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Wirtschaft: Die Börsen interessiert nur die Irak-Krise Die kritische Grenze für den Dax liegt bei 2519 Punkten

Frankfurt/New York (ul/HB/pf). Die Gretchenfrage an den deutschen Börsen lautet in dieser Woche schlicht: Fällt der Deutsche Aktienindex (Dax) unter die Tiefstände nach dem 11.

Frankfurt/New York (ul/HB/pf). Die Gretchenfrage an den deutschen Börsen lautet in dieser Woche schlicht: Fällt der Deutsche Aktienindex (Dax) unter die Tiefstände nach dem 11. September oder nicht? Am Freitag wandelte der Dax sozusagen auf des Messers Schneide. Nach einem Tagesverlust von drei Prozent schloss er bei 2569 Zählern. Nimmt man den Schlussstand als Basis, markierte das Börsenbarometer damit bereits ein SechsJahres-Tief. Im Oktober 2002 hatte der Dax seinen tiefsten Schlusskurs bei 2597 erreicht. Allerdings war er damals im Verlauf eines Handelstags sogar bis auf 2519 Punkten abgestürzt.

Die 2519er-Frage ist keineswegs nur für zahlenverliebte Chart-Analysten von Bedeutung. Sollte die Schwelle fallen, könnte sich schnell ein deutlicher Kursverfall anschließen, weil sich viele Investoren an derartigen Marken orientieren. „Bei Unterschreiten von 2519 Punkten würde ein Verkaufssignal generiert", sagt Heinz Stork, technischer Analyst beim Frankfurter Broker Nols. Möglich sei dann ein Durchreichen des Dax auf bis zu 2200 Zähler. Sollte die Marke allerdings halten, könnte dies eine Kurserholung auf 2800 Punkte einleiten, glaubt Stork.

Das alles beherrschende Thema an den Börsen wird auch in den kommenden Tagen der Irak-Krieg bleiben. Ökonomische Nachrichten dürften dagegen „keine oder eine nur untergeordnete Rolle spielen". So auch der Bericht von US–Notenbankchef Alan Greenspan zur US-Konjunktur, den dieser am Dienstag dem Senat vorlegen will.

Auch an der Wall Street können positive Nachrichten derzeit gegen den allgemeinen Frust nichts ausrichten. Solange Irak nicht vom Tisch ist, fehle der Anreiz zum Aktienkauf, heißt es am Markt. Doch selbst ein schneller Sieg gegen Saddam Hussein sei keine Garantie für eine Börsenhausse. Denn über Korea hängen düstere Krisenwolken, und an der Heimatfront machen sich Ängste vor Terroranschlägen breit.

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